Ackerbau – Kein Handlungsbedarf: Im Taubertal dominieren Stresssymptome das Feld
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 03.05.2024
„Die Optik der Winterweizen- und Sommergerstebestände in der letzten Woche war vielfach geprägt durch Stresssymptome hervorgerufen durch Kälte, Graupelschauer und Behandlungsmaßnahmen (Fungizide, Wachstumsregler),“ so das versierte Pflanzenschutzexpertenteam aus Bad Mergentheim H. Lindner und T. Bender für ihr Beratungsgebiet. Doch keine Sorge: „Diese wachsen sich im Augenblick aus.“
In diesem Jahr kommt erschwerend hinzu, dass vor allem kühle, schwere Böden durch Dichtlagerung eine schlechte Struktur und dementsprechend eine schwache Nährstoffmobilisation aufweisen. Erkennbar ist dies vor allem auf Bioflächen, die ohne mineralischen N-Dünger auskommen müssen!
Wintergerste: Sofern noch nicht geschehen sollte jetzt die Abschlussbehandlung durchgeführt werden (siehe vorangegangene Warndienste).
Winterweizen / Dinkel: In sehr frühen Beständen spitzt das Fahnenblatt, sehr späte Bestände befinden sich im 1-2 Knotenstadium. Durch das jetzt fortschreitende Längenwachstum sehen wir in den meisten Beständen momentan kein Handlungsbedarf.
In bisher unbehandelten Winterweizenbeständen empfehlen wir baldmöglichst nach Ausbildung des Fahnenblattes mit einem breit wirksamen Fungizid eine Abschlussbehandlung durchzuführen. Dabei gilt: Sofern nach Mais eine Fusariumbehandlung notwendig werden könnte, raten wir die Behandlung im Fahnenblattstadium auf 70-80% der regulären Aufwandmenge zu begrenzen.
In Dinkel kann die abschließende Behandlung mit einem preisgünstigeren, Rost wirksamen Mittel (Tebuconazol, Metconazol) erfolgen.
Spätverunkrautung: Zur Regelung von Spätverunkrautungsproblemen (Klette, Kamille, etc.) können bis zum Fahnenblattstadium bspw. noch folgende Mittel eingesetzt werden: Pixxaro EC, Biathlon 4D, Omnera LQM oder Pointer Plus. Bei Anwendung von MCPA gegen Disteln, sollte die Nachttemperatur nicht mehr unter 10°C fallen.