Silomais – Entwicklungszyklus des Maiszünslers unterbrechen
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 20.09.2023
„Im Schwarzwald-Baar-Kreis hat die Silomaisernte begonnen,“ so die renommierte Pflanzenschutzberaterin K. Simon vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen mit dem unmissverständlichen Hinweis: „Für Betriebe die nach Landesspezifischen Vorgaben in Schutzgebieten (IPS+) wirtschaften müssen, ist nach der Ernte eine Stoppelbearbeitung zur Regulierung des Maiszünslers verpflichtend.
Maiszünslerlarven wandern zum Überwintern im Maistängel nach unten. Der Befall kann durch eine eigene Bonitur ermittelt werden. Dazu auf dem Feld zufällig 4x25 Pflanzen von oben bis unten aufschneiden, die Kolben durchbrechen und nach Larven und Befall (Einbohrlöcher, Bohrmehl ec.) kontrollieren. Befallene Pflanzen und Larven zählen und in Prozent umrechnen.
Praxistipps: Der Mais sollte möglichst tief gehäckselt werden, da sich zum Erntezeitpunkt 70 bis 80% der Larven im unteren Drittel der Maispflanze aufhalten. Nach der Ernte helfen Mulch- oder Schlegelgeräte den Entwicklungszyklus des Zünslers zu unterbrechen, indem die Stoppel- und Erntereste gründlich bis zum Wurzelballen zerkleinert werden. So stehen dem Zünsler keine intakten Pflanzenreste für die Weiterentwicklung zur Verfügung. Danach ist es sinnvoll die zerkleinerten Erntereste für eine bessere Verrottung flach einzuarbeiten oder, wo es möglich ist und die Konditionalität es zulässt, zu pflügen. Diese ackerbauliche Maßnahme ist nur sinnvoll, wenn sie in Befallsgebieten flächendeckend durchgeführt wird. Die schnellere Verrottung der Maisstoppeln reduziert zudem die Befallsgefahr durch Ährenfusarium im nachfolgenden Winterweizen.
Wichtiger Hinweis: In diesem Jahr hat sich die Fangzahlen des Maiswurzelbohrers in den Pheromonfallen des Schwarzwald-Baar-Kreises verdreifacht. Die effektivste und bewährte Maßnahme um die Vermehrung des Maiswurzelbohrers zu stoppen, ist der Fruchtwechsel auf der Fläche, da im Folgejahr die schlüpfenden Larven für ihre weitere Entwicklung im Boden auf frische Maiswurzeln angewiesen sind. Deswegen wird dringend empfohlen, spätestens nach zwei Jahren Maisanbau auf der Fläche einen Fruchtwechsel durchzuführen. Die vielgliedrige Fruchtfolge ist eine Pflichtmaßnahme nach IPS+ und Konditionalität.
Link der Landesspezifischen Vorgaben in Schutzgebieten (IPS+): https://ltz.landwirtschaft-bw.de