Getreide (Erntejahr 2017)
30.06.2017
DTR auf den Vormarsch
DTR (Drechslera tritici-repentis) an Winterweizen auf F-2
In einigen Beständen ist auf Grund der letzten Niederschläge und der hohen Temperaturen vermehrt DTR/HTR (Drechslera tritici-repentis) aufgetreten. Besonders betroffen sind die Mulchsaaten und Bestände ohne eine ausreichende Fungizidwirkung. Aber auch Bestände in denen der Pflug zum Einsatz kam, sind betroffen. Hierbei wird die Anfälligkeit der einzelnen Weizensorten gegenüber DTR sichtbar. Eine Fungizidmaßnahme im jetzigen Stadium der Bestände (> BBCH 73) ist nicht mehr möglich.
02.06.2017
Winterweizen (37-39)
Der Winterweizen im Regionalbereich Neubrandenburg befindet sich größtenteils im Stadium des Fahnenblattschiebens. Die erste Fungizidapplikation zur Kontrolle von Septoria spp. und E. Mehltau in anfälligen Sorten sowie zur Bekämpfung von Halmbasiserregern ist abgeschlossen. Erfolgsbonituren zeigen, wenn möglich, gute Effekte. Gegenwärtig präsentieren sich die meisten Pflanzen im oberen Blattbereich gesund. Der Infektionsdruck ist aufgrund der häufigen Niederschlagsereignisse der letzten Tage nach wie vor hoch. Das ISIP-Prognosemodell zeigt nahezu ausnahmslos für die Weizenbestände aktuelle Neuinfektionen für Septoria tritici auf den drei oberen Blattetagen an, so dass ein erneuter Fungizidschutz erforderlich wird.
Auf unseren Kontrollschlägen spielt Gelbrost bislang keine Rolle. DTR-Blattflecken wurden bisher nicht beobachtet. Laut dem Prognosemodell ISIP gab es örtlich an den letzten Tagen einige wahrscheinliche Infektionsereignisse. Für die nächsten Tage werden weitere vorhergesagt.
Wintergerste (49-51)
Netzflecken (net-type)
Die Wirkung der Wachstumsregler ist trotz der ungünstigen Bedingungen zum Anwendungstermin überwiegend positiv einzuschätzen. An einigen Standorten bzw. Sorten war Vorsicht bei der Nachbehandlung geboten, um das Ährenschieben nicht zu gefährden.
Die Wintergerstenbestände befinden sich im Stadium des Ährenschiebens. Pilzkrankheiten sind verbreitet vorhanden, die Befallssituation ist in Abhängigkeit von Sorte und Standort sehr unterschiedlich. In unbehandelten Kontrollparzellen sind die bestimmenden Krankheiten Netzflecken, Zwergrost und E. Mehltau, wobei die Erstgenannten auf den oberen Blättern zu finden sind. Tendentiell ist ein Befallsanstieg zu erkennen.
Winterroggen (49-53)
Winterroggen befindet sich in der Mitte des Ährenschiebens. Die Bestände sind überwiegend gut entwickelt, die typischen Roggenkrankheiten sind schwach ausgeprägt und meistens im unteren Blattbereich angesiedelt. Dominierende Krankheit ist Rhynchosporium, E. Mehltau ist unbedeutend. Braunrost ist bislang nicht bekämpfungswürdig aufgetreten. Eine mögliche Fungizidbehandlung kann noch bis Ende des Ährenschiebens/Blühbeginn hinausgeschoben werden.
Informationen zu Fungiziden finden Sie auf S. 50 ff der "Blauen Broschüre".
18.05.2017
Winterweizen (31-32)
Auch im Winterweizen konnten bisher keine Auswinterungsschäden festgestellt werden. Auf Grund des teilweise verspäteten und ungleichen Auflaufens der Bestände, bedingt durch die Trockenheit bis Oktober, sind diese oft sehr inhomogen in Bezug auf den Bestockungsgrad der Einzelpflanzen.
Bei ersten Bonituren der Winterweizenbestände im Regionalgebiet konnten Altinfektionen von Echten Mehltau (siehe Bild) und Septoria-Blattdürre auf abgestorbenen Blättern festgestellt werden. Erste Bekämpfungsmaßnahmen sind erst nach Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes im BBCH 31-32 sinnvoll.
Eine Kontrolle der Ausgangssituation ist jetzt sinnvoll.
Krankheit | Gefährdungszeit (BBCH) | Boniturgegenstand | Bekämpfungsrichtwert |
Echter Mehltau | 32-61 | 3 obere Blätter | 60% (15 befallene Halme/Linie) |
Braunrost | 37-61 | 3 oberere Blätter | Auftreten erster Nester |
Septoria tritici/nodorum | 32-61 | 4 obere Blätter | BBCH 32-37 = 30% BBCH 39-61 = 10% |
Gelbrost | 31-61 | 3 obere Blätter | erste Rostpusteln im Bestand |