Gräser in Wintergetreide frühzeitig bekämpfen!
Ackerfuchsschwanz ist auf vielen Flächen zunehmend ein Problem. Die Fröste haben die Entwicklung der Gräser verzögert. Sofern Behandlungen in der kommenden Woche möglich sind, kann der Ackerfuchsschwanz (sofern es sich nicht um Frühsaaten handelt) noch in einem empfindlichen Stadium bekämpft werden. Bis Mitte Bestockung der Gräser (EC 25) sind die Wirkungsgrade der Frühjahrsherbizide erfahrungsgemäß gut. Bis Anfang Oktober gesätes Getreide ist in der Regel mit einem Bodenherbizid behandelt worden. Kontrollieren Sie Ihre Bestände ob ggfs. eine Nachbehandlung erforderlich ist.
Bei den beiden wichtigen Wirkstoffgruppen ALS- und ACCase-Hemmer sind Minderwirkungen durch Resistenzen nicht auszuschließen. Je nach Resistenzausprägung können mehr oder weniger deutliche Wirkungsschwächen auftreten. In der Regel erreicht man mit Atlantis WG (ggfs. +30-50l AHL) dann noch die Besten Ergebnisse. Wirkungssicher und nachhaltig sind nur entsprechende Spritzfolgen nach der Vorlage eines starken Bodenherbizids im Herbst. Ein Resistenzmanagement (Fruchtfolge, Saattermin, Wirkmechanismuswechsel in der Kultur bzw. in der Fruchtfolge) ist deshalb zwingend erforderlich.
Nachfolgende Kriterien sollten beachtet werden:
- Keine Herbizidanwendung bei frostgeschädigten, hochgefrorenen Beständen. Mit zunehmender Aufwandmenge/Anzahl der Mischpartner erhöht sich das Verträglichkeitsrisiko.
- Bodenwirksame Herbizide wie z.B. Attribut, Caliban Duo möglichst früh bei noch feuchtem Boden und kleinem Ackerfuchsschwanz (bis EC 23) incl. Trespen einsetzen. Ein Netzmittel oder AHL verbessert vor allem unter trockenen Bedingungen die Wirkung.
- Behandlungen mit z.B. Atlantis, Avoxa, Broadway, Axial 50 und Traxos sollten möglichst bis zur Hauptbestockung des Ackerfuchsschwanz abgeschlossen sein
- Die Awendung sollte so früh wie möglich in / nach wüchsigen Phasen von ca. 1 Woche erfolgen; (ab 10 ° Tagestemperatur ohne stärkere Nachtfröste)
- Nachfolgend tiefere Temperaturen auch moderate Fröste beeinträchtigen die Wirkung und Verträglichkeit kaum, nur die Nacht nach der Anwendung sollte weitgehend frostfrei sein
- Sulfonylharnstoffe (z.B. Husar, Hoestar Super, Hoestar, Pointer, Concert), Wuchstoffe (KV, Pixie) in Tankmischung mit Axial 50, Traxos) vermindern die Gräserwirkung. Bei starkem Besatz, beginnender ACCase-Resistenz sollte auch keine Tankmischung mit dem Wirkstoff Florasulam (Primus, Saracen, Troller) gefahren werden.
- Zur Wirkungssicherheit der ACCase-Hemmer Traxos, Axial 50, oder Ralon Super insbesondere unter schwierigen Bedingungen (niedrige Luftfeuchte < 60 % rel., weit entwickeltem Ackerfuchsschwanz, beginnende Resistenzentwicklung) wird die Zugabe eines Netzmittel (z.B. 1,2 Axial 50 + 0,5 Hasten) empfohlen. Eine weitere Wirkungsverbesserung bringt eine Soloanwendung ggfs. in Spritzfolge mit einer Dikotylen Komponente (> 1 Woche).