Futtererbsen – Zuflug des Erbsenwicklers massiv erhöht

Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 23.06.2025

 

„Nach verhaltenem Flugbeginn hat sich der Zuflug des Erbsenwicklers massiv erhöht,“ so die langjährig renommierte, amtliche Pflanzenschutzexpertin und Beraterin A. Bäuerle vom Amt Backnang im Überblick über die aktuelle Befallssituation im Rems-Murr-Kreis mit der Ergänzung: „An beiden Monitoringstandorten des Landwirtschaftsamtes wurde der Bekämpfungsrichtwert von 10 Männchen pro Tag (deutlich) überschritten.“ 

Nach dem Schlupf bohren sich die Larven in die Hülsen ein. Einmal dort angekommen können sie kaum mehr bekämpft werden. Der richtige Bekämpfungszeitpunkt ist Richtung Ende der Blüte zum Beginn des Hülsenschwellens. 

Praxistipps: Zur Bekämpfung sind Pyrethroide wie z.B. Karate Zeon, Kaiso Sorbie, … amtlich zugelassen. Allerdings sind diese Mittel bei den aktuell hohen Temperaturen wenig stabil und werden schnell abgebaut. Als Notfallzulassung steht noch Coragen mit dem Wirkstoff Chlorantraniliprole (125 ml/ha) zur Verfügung. 

Spritzeinsätze über 25°C sind nach guter fachlicher Praxis zu vermeiden, da die Gefahr einer hohen Verflüchtigung des Wirkstoffes und der Verdampfung des Trägerstoffes (Wasser) besteht. Die Behandlung insgesamt also wirkungslos und gleichzeitig umweltschädigend ist. Geeignete Behandlungsfenster könnten sich am frühen Morgen oder späten Abend finden. Die Einstufung der Bienengefährdung ist zu jeder Zeit zu beachten.