Die Bereitstellung des ASPIK-Prognosemodells erfolgt durch die TU Dresden, Professur für Forstliche Biometrie / Systemanalyse. Mehr Informationen: TU Dresden.
Hintergrundinformation Pappelblattkäfer:
Viele Arten aus der Familie der Blattkäfer sind als spezialisierte blattfressende Schädlinge an Pappel und Weiden bekannt. Der Große Rote Pappelblattkäfer (Chrysomale populi) gehört dabei europaweit und in Teilen Asiens zu den wirtschaftlich relevantesten Arten an Pappeln. Durch seinen Fraß an jungen Blättern ist er insbesondere für frische Stecklinge, aber auch für beerntete und gerade wieder austreibende Pflanzen eine Bedrohung, er unterdrückt den Austrieb bzw. Wiederaustrieb und vermindert den Ertrag. Die adulten Käfer sind rund 12-14 mm groß und auffallend rot gefärbt. Sie lassen sich anhand des schwarzen Punktes am Ende ihrer Flügeldecken vom nah verwandten Kleinen Roten Pappelblattkäfer (Chrysomela tremulae) leicht unterscheiden. Die adulten Käfer überwintern meist in der Nähe der Kurzumtriebsplantage im Laub oder graben sich in den Boden ein und Erscheinen im Frühjahr ab April. In Mitteleuropa kommt es zur Ausbildung von zwei Generationen.
Abbildung 1: Der Lebenszyklus des Pappelblattkäfers mit 2 Generationen pro Jahr. Horizontale Pfeile markieren Entwicklungsschritte innerhalb des gleichen Stadiums, vertikale Pfeile markieren Entwicklungsschritte zwischen den verschiedenen Entwicklungsstadien des Käfers
ASPIK
ASPIK ermittelt auf Basis von Temperatursummen den aktuellen Entwicklungsstand der Käferpopulation. Dabei wird zwischen dem Auftreten von adulten Käfern, Eigelegen und Larven, aber auch zwischen der ersten und zweiten Generation unterschieden:
Tabelle 1: Erklärung der verschiedenen Generationen der Legende
Adulte Käfer der überwinternden Generation, erscheinen ab April etwa zusammen mit dem Austrieb der Pappel | ||
Adulte Käfer der ersten Generation, erscheinen etwa ab Mitte Juni und beginnen nach einem Reifungsfraß mit der zweiten Generation | ||
Adulte Käfer der zweiten Generation. Sie gehen in den Winterschlaf und sind gleichzeitig die überwinternde Generation im nächsten Frühjahr |
In der Detailprognose werden die relativen Proportionen von adulten Käfern, Eigelegen und Larven für eine frei wählbare Koordinate ermittelt (klicken sie dazu einfach auf die gewünschte Position in der Karte). Die Umrechnung erfolgt auf jeweils einen adulten Käfer. So werden 50 Käfer, 25 Eigelege und 500 Larven dargestellt als:
Warum werden nicht die absoluten Werte ausgegeben? Bisher hat sich keines der Standardüberwachungsverfahren aus der Forstwirtschaft für die Käfer als verlässlich und praktisch durchführbar erwiesen. Daher ist momentan keine Eingabe der initialen Populationsdichte möglich. Die tatsächliche Schädlingsdichte vor Ort ist also unbekannt und das Modell rechnet stets mit 100 adulten Käfern. Aus den relativen Werten kann jedoch geschlossen werden, ob eines der Entwicklungsstadien gerade erst neu hinzugekommen ist oder sich im Maximum befindet. Je nach Witterungsverlauf und Höhenlage fallen diese Werte größer oder kleiner aus. So können in besonders warmen Sommern bis zu 40 Larven auf einen adulten Käfer kommen, in kalten Frühjahren kann die Zahl der Eigelege durch Kälteeinbrüche aber auch konstant niedrig bleiben. Folgende Faustwerte sollen bei der Interpretation der Ergebnisse helfen:
Tabelle 2: Faustwerte zur Interpretation der Detailprognose
ASPIK wurde im Rahmen des Projektes AgroForNet erstellt und für Standorte der Modellregionen in Sachsen und Brandenburg parametrisiert. Für andere Bundesländer liegen bisher keine Daten zur Feineinstellung der Parameter vor. Bitte beachten sie daher, dass die Ergebnisse außerhalb Sachsens und Brandenburg vorerst nur experimentell sind.
Feedback
Wir sind stets daran interessiert, ASPIK weiter zu verbessern und würden uns über Ihre Unterstützung freuen. Die Proportionen der Detailprognose sollen mit den Werten übereinstimmen, die sie vor Ort ermitteln können. Mittels Feedbackfunktion können sie uns die Ergebnisse ihrer Zählung vor Ort zusenden. Bitte gehen sie dabei wie folgt vor: