Ackerbau – Aktuelle Situation im Landkreis Schwäbisch Hall
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 08.10.2018
Der Fachberater S. Hörner (Landwirtschaftsamt Ilshofen) berichtet heute über den aktuellen Stand der Kulturen und beschreibt was jetzt unbedingt beachtet werden muss und welche Aufgaben jetzt erledigt werden müssen.
Nachbauprobleme Wintergerste nach Mais:
Fruchtfolgebedingt wird zunehmend Wintergerste nach Mais gesät. Dabei kann es vor allem in diesem Trockenjahr zu Nachbauproblemen kommen. Die Maisherbizide mit Sulfonylharnstoffen als Bodenwirkstoffe (z.B. MaisTer Power oder MaisTer Power Aspect) werden bei trockenen Boden schlecht abgebaut und es kann zu Schäden an nachgebauter Wintergerste kommen. Nach dem Einsatz dieser Herbiziden ist grundsätzlich die Durchführung einer tief mischenden Bodenbearbeitung mit Pflug oder Grubber zu empfehlen. Entsprechende Flächen sollten nicht zu früh eingesät werden, nach Niederschlägen wird der Boden besser „durchmischt“ und die entsprechenden Wirkstoffe bauen sich weiter ab.
Problem Ausfallgetreide:
Grundsätzlich ist bisher wenig Ausfallgetreide aufgelaufen, bzw. es ist mit einem weiteren Auflauf zu rechnen. Dies kann vor allem in Wintergerste nach Weizen oder Triticale zum Problem werden. Nach Möglichkeit sollten diese Flächen gut gepflügt werden. Auch hier bringt eine etwas spätere Saat Anfang Oktober Vorteile.
Krankheitsgefahr Winterweizen nach Getreidevorfrucht:
Viele Betriebe machen sich derzeit Gedanken, wie man die Fruchtfolge umstellen kann. Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr der Schwarzbeinigkeit bei Weizen nach Weizen und die Gefahr des Halmbruchs bei Weizen nach Gerste. Eine gute Bodenbearbeitung, am besten mit dem Pflug, bringt hier Entspannung. Auch hier ist eine spätere Aussaat zu empfehlen. Mit Latitude besteht die Möglichkeit einer Beizung gegen Schwarzbeinigkeit. Dagegen gibt es Halmbruch keine Beizung.
Problem von schlecht aufgelaufenen Zwischenfrüchten:
Eine ordentliche Saat sollte richtig dokumentiert sein. Das heißt auf jeden Fall sollten Lieferscheine und evtl. Rückstellproben des gekauften Saatguts griffbereit bei Seite liegen. Auch die Aussaat sollte mit Aussaatmenge, Datum und Sätechnik (evtl. Bilder) muss gut dokumentiert sein. Dann dürfte es bei einer Kontrolle keine Probleme geben.