Ackerbau – Ausbleibende Niederschläge jetzt schon deutlich spürbar!
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 09.04.2021
„Das kühle Wetter der zurückliegenden Tage hat die Vegetationsentwicklung verzögert. Ein Problem sind die ausbleibenden Niederschläge,“ meint H. Lindner. „Durch die überwiegende N/W Strömung hat sich der Regenschatten des Odenwalds wieder mal deutlich bemerkbar gemacht. Bei weiterem Ausbleiben durchgreifender Niederschläge sollten wassersparende Pflegemaßnahmen wie Walzen und Striegel stärker in die Überlegungen einbezogen werden,“ gibt der amtliche Pflanzenschutzberater im Taubertal als praktischen Tipp mit auf den Weg der regionalen Feldarbeiten.
Winterraps: Nachdem hin zur Monatsmitte wiederum kühleres Wetter prognostiziert wird, erwarten wir keine stärkere Schädlingsproblematik. Beachten Sie jedoch weiterhin die bereits erfolgten Hinweise zur Rapsglanzkäferkontrolle.
Wintergetreide: Die Frage des jetzt dann möglichen Wachstumsreglereinsatzes ist sehr stark vom Standort (Wasserversorgung) und dem Entwicklungsstadium abhängig. Eine momentane Notwendigkeit sieht der Taubertäler Fachmann vor allem auf guten Standorten in Dinkel und früh gedrilltem Weizen. Nach erfolgten Niederschlägen dann auch in Wintergerste. Achtung: Keine Behandlung bei Nachtfrostrisiko!
Praxistipp: Aufgrund der allgemein unproblematischen Gesundheitssituation sind momentan keine Fungizideinsätze oder entsprechende Zumischungen notwendig.
Sojabohnen: Die trockenen Böden verleiten zur Saat von Sojabohnen. Versuche zeigen, dass es - mit Ausnahme von zu späten Saaten ab 10. Mai - wenig Ertragseffekte gibt. Wir empfehlen deswegen bis zur nächste Schönwetterphase abzuwarten. Im „konventionellen“ Anbau ist die Unkrautbekämpfung direkt nach der Saat unverzichtbar. Es haben sich dabei bewährt:
- 1,2 bis 2,0 kg/ha Artist + 0,25 Liter/ha Centium 36 CS oder
- 0,8 Liter/ha Spectrum + 0,25 Liter/ha Centium 36 CS + 0,2 bis 0,4 Liter/ha Sencor Liquid.
Tipps: Die niedrigen Aufwandmengen von Sencor und Artist gelten für dabei für feuchte Bedingungen bei oder unmittelbar nach der Anwendung.
Führen Sie die Impfung mit den Knöllchenbakterien unbedingt im Schatten durch und verwenden Sie bei Produkten auf Torfbasis kein gechlortes Wasser. Klebrige Flüssigkeiten wie Bier oder Limo sind gleichermaßen möglich.