Ackerbau – Die kommende Woche im Blick
Wichtige Informationen aus dem Enzreis vom 11.03.2022
Der amtliche Pflanzenschutzberater S. Nagel ruft in seinem aktuellen Warndienst heute im Enzkreis dazu auf die Gelbschalen unbedingt am Wochenende kontrollieren.
Winterraps: An ein paar Standorten im Enzkreis ist der Bekämpfungsrichtwerte (siehe Tabelle) beim großen Rapsstängelrüssler und gefleckten Kohltriebrüssler überschritten. Daher sollten Pyrethroide der Klasse 2 z.B. Karate Zeon zum Einsatz kommen. Bitte beachten Sie die Dokumentation in den Schutzgebieten nach IPS+, wie beispielsweise in Landschaftsschutzgebieten. Eine Dokumentationshilfe ist im Anhang zu finden.
Ein kurzer Überblick über die Rüssler:
Besondere Merkmal | Großer Stängelrüssler | Gefleckter Kohltriebrüsslers |
Größe | 3 bis 4 mm | 2.5 bis 3.5 mm |
Farbe | grundsätzlich schwarz erscheint aber wegen seinen Schuppen grau | schwarz gefärbt, erscheint aber wegen seiner schuppenartiger Behaarung grau gefleckt |
Füße | schwarz | rötlichgelb bis rostrot |
Merkmale |
| heller Fleck am Rücken Wichtig: Fleck verschwindet mit dem Einsinken des Käfers in den Gelbschalen |
Winterquartier | auf Rapsflächen des Vorjahres Saumstrukturen | |
Schadensschwelle | 5 Käfer/Schale innerhalb 3 Tagen | 15 Käfer/Schale innerhalb 3 Tage |
Eiablage | Nach sehr kurzem Reifungsfraß | Nach ca. 10 tägigen Reifungsfraß |
Bekämpfung | Innerhalb von 3 Tagen nach Überschreiten der Schadensschwelle | Nach Überschreitung der Schadensschwellen ungefähr 8 bis 10 Tage nach Flughöhepunkt |
Praxistipps: Bei Überschreiten der Schadensschwelle sollten Mittel der Pyrethroid Klasse 2 zum Einsatz kommen. Das Ansäuern der Spritzbrühe auf einen pH-Wert von unter 6,5 stabilisiert den Wirkstoff in der Spritzlösung Dies kann mit Zugabe von Zitronensäure oder entsprechenden Mitteln aus dem Handel erreicht werden. Bei Fragen telefonische Beratung anfordern.
Weitere Informationen finden Sie im Heft Integrierter Pflanzenschutz ab Seite 88 oder unter folgendem Link:
Wintergetreide: Kommende Woche soll es keine Nachtfröste mehr geben. Dann kann mit der Herbizidbehandlung begonnen werden. Dabei sollte unbedingt auf gute Bedingungen geachtet werden:
- Luftfeuchtigkeit höher als 60%
- in den frühen Morgenstunden in feuchte Bestände fahren Fall es doch regnen sollte, nach dem Regen applizieren, da dann die Wachssicht auf den Blättern nicht so dick ist
- nicht in gestresste Bestände fahren
- in Schutzgebieten unbedingt ein unbehandeltes Spritzfenster anlegen wie nach IPS+ gefordert an