Ackerbau – Erster Warnaufruf!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 13.05.2022
„Jetzt gibt es einiges zu beachten,“ so der renommierte Pflanzenschutzfachmann S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Vorfeld seiner Regionalempfehlungen.
Zuckerrüben – Warnaufruf!!! - Der Blattlausbesatz hat in den Zuckerrüben deutlich zugenommen und die Schadschwelle von 10% befallenen Rüben ist überschritten. Das Jahr 2020 ohne Neonic-Beize hat gezeigt, dass die Bekämpfung von Virusvektoren mit einem Pyrethroid nicht zufriedenstellend ist.
Erfreulicherweise hat Pirimor G vor wenigen Tagen eine Notfallzulassung bekommen. Dieses wirkt über die Dampfphase und erreicht auch die versteckt sitzenden Blattläuse.
Praxistipps: Zur Ermittlung der Bekämpfungsschwelle im Schlaginneren an 4 Stellen den Befall zählen an jeweils 10 Pflanzen. Bei Befall über der Schadensschwelle 0,3 kg/ha Pirimor G. Achtung: B1-Mittel Solo oder mit Gräsermittel ausbringen.
Mais: Der Oberboden im Maisland ist staubtrocken. Es macht daher Momentan keinen Sinn mit Bodenherbiziden zu arbeiten. Falls sich der Wetterbericht nicht ändert, wird man auf blattaktive Herbizide ausweichen müssen.
Grünland: Der erste Schnitt findet dieses Jahr verhältnismäßig spät statt und fällt somit mit der Setzzeit der Rehkitze zusammen. Junge Rehkitze ducken sich bei Gefahr dicht an den Boden und flüchten nicht, was Ihnen zum Verhängnis werden kann. Betroffen sind vor allem Waldnahe Grünlandflächen. Nutzen Sie daher, auch in Ihrem Interesse die technischen Möglichkeiten zur Kitzsuche mittels Drohne, oder stellen wenige Tage vor der Mahd Wildscheuchen auf, damit die Geiß das Kitz aus der Wiese führt.
Getreide: In der Wintergerste sollte die Abschlussbehandlung, falls noch nicht geschehen, jetzt gesetzt werden. Der Weizen ist in den meisten Fällen kerngesund, und man kann die Fungizidbehandlung noch schieben. Nach wie vor sollte dennoch auf Gelbrostnester geachtet werden. In den ersten Beständen ragt der Ackerfuchsschwanz jetzt über das Getreide hinaus. Es fällt auch dieses Jahr wieder auf, wie stark der Ackerfuchsschwanzbesatz vom Saattermin abhängig ist.