Ackerbau – Heute im Fokus: Düngung, Winterraps, Getreideherbizide und erste Termine zu Feldbegehungen
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 21.02.2020
G. Münkel, der amtliche Berater und Pflanzenschutzexperte aus dem Rhein-Neckar-Kreis, informiert heute über die Düngung, Winterraps und den Einsatz von Herbiziden in Getreidebeständen. Außerdem gibt er die Termine bekannt an denen die ersten Feldbegehungen in diesem Jahr stattfinden.
Düngung allgemein: Nach der Dünge Verordnung muss vor der Ausbringung von wesentlichen Mengen an Stickstoff (ab 50 kg/ha) und Phosphat (ab 30 kg/ha) eine Bedarfsermittlung durchgeführt werden. Die Sinsheimer Fachleute empfehlen für diese Berechnungen das Programm „Düngung BW“ zu nutzen.
Achtung: Die bereits bekannten Reststickstoffwerte im Boden schwanken aktuell sehr stark. Vor allem in Betrieben, die Wirtschaftsdünger einsetzen, sollte eine eigene Untersuchung auf den Nmin-Gehalt durchgeführt werden.
Neu ist ab diesem Jahr, dass flüssige Wirtschaftsdünger sowie flüssige Gärreste auf bestelltem Ackerland nur noch mit Schleppschlauch, Schleppschuh oder Schlitzgerät ausgebracht werden dürfen. Die breitflächige Ausbringung ist demnach nur noch auf unbestelltem Ackerland mit sofortiger Einarbeitung sowie auf Grünland und mehrjährigem Feldfutter möglich.
Zusätzliche Auflagen in den „roten Gebieten“:
- Eine eigene Analyse des Wirtschaftsdüngers
- Für alle Bewirtschaftungseinheiten eine repräsentative N- Untersuchung
- Liegt Ihr N-Bilanz Wert aus den zurückliegenden drei Jahren im Schnitt unter 40kg/ha, müssen keine N-Boden Proben gezogen werden, sondern es können die Standartwerte vom Wochenblatt zur Berechnung herangezogen werden.
Achtung: In den Problem- u. Sanierungsgebieten die besonderen Auflagen beachten.
Hinweis: Haben Sie schon Ihre Nährstoff- bzw. Stoffstrombilanz für das Jahr 2019 erstellt? Im Anhang finden Sie noch ein Merkblatt zur Harnstoffdüngung.
Winterraps: Mit Ausnahme des kommenden Dienstages, melden die Wetterdienste aktuell eine fallende Tendenz bei den Tagestemperaturen. Solange sich diese im einstelligen Bereich bewegen, ist es an der „Käferfront“ entspannt. Falls noch nicht geschehen, müssen die Gelbschalen jetzt in die Fläche, um den weiteren Verlauf zu beobachten. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass ein Gitternetz über der Gelbschale angebracht ist. Nur so können ungewollte Beifänge vermieden werden.
Getreideherbizide: Bedingt durch die späte Saat und den häufig eingesetzten Pflug, sind die Bestände in diesem Jahr in den meisten Fällen sehr sauber. Die Herbstbehandlungen haben in den allermeisten Fällen sehr gut gewirkt. Dennoch sollten jetzt gerade auf den bekannten Problemstandorten in der Region unbedingt Besatzkontrollen durchgeführt werden. Die nächsten Tage sollte unter diesem Aspekt vor allem dazu genutzt werden, um sich ein Bild von dem Gräseraufkommen in bisher noch nicht behandelten Wintergetreidebeständen zu machen. Aus Sicht der Sinsheimer Experten sind nicht alle Flächen der Region im Bereich Gräser behandlungswürdig. Tipp: Eine intensive Kontrolle senkt nicht nur die Herbizidkosten sondern schont zugleich die Umwelt.
Gerätetechnik: Vor Saisonbeginn stellt sich die Frage: Muss die Feldspritze zum „TÜV“? Wenn ja bitt vor der ersten Ausbringung einer Termin in der spezialisierten Fachwerkstatt vereinbaren.
Termine:
Am Freitag, den 28.02.2020 finden unsere ersten regionalen Feldstunden statt.
- 09.00 Uhr in Hockenheim, am Modellfliegerplatz,
- 11.00 Uhr in Weinheim, Weschnitzsiedlung, auf der Straße Richtung Weidsiedlung
- 14.00 Uhr in Zuzenhausen, am Friedhofsparkplatz und um
- 16.00 Uhr in Helmstadt, bei der „Förstelhütte“