Ackerbau – Im Taubertal bisher kein Rüsselkäferzuflug
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 04.03.2022
Der renommierte Pflanzenschutzexperte H. Lindner zuständig im Main-Tauber-Kreis weißt heute darauf hin, dass in seinem Dienstgebiet die Situation nach wie vor noch entspannt ist und informiert über aus seiner Sicht wichtige Tätigkeiten im Raps und in Wintergetreide und hat einen neuen Anwendungstipp für den Anbau von Sommergerste in Wasserschutzgebieten.
Winterraps: Bedingt durch das kalte, trockene Wetter hat nach wie vor kein Rüsselkäferzuflug stattgefunden. Nach der momentanen Wetterprognose ist frühestens im Verlauf der nächsten Woche mit einer Situationsänderung zu rechnen.
Wenn die Bekämpfungsrichtwerte von 5 Käfern beim Großen Rapsstängelrüssler und 15 Käfern beim Gefleckten Kohltriebrüssler innerhalb von 3 Tagen überschritten sein sollten, können bei Bedarf Pyrethroide der Klasse zwei wie beispielsweise Karate Zeon eingesetzt werden. Die Zumischung eines Bordüngers wird empfohlen. Denken Sie in den entsprechenden Schutzgebieten bei einer möglichen Bekämpfung an die Dokumentation ihrer Gelbschalenfänge.
Wintergetreide: Die Anwendungsbedingungen für Herbizidmaßnahmen sind momentan ungünstig. Niedrige Luftfeuchtigkeit und teilweise strenge Nachtfröste sprechen dagegen. Wir empfehlen einen Witterungsumschwung abzuwarten und dann unmittelbar davor zu behandeln.
Sommergetreidesaat: Die Sommergetreidesaat hat auf v.a. auf den klassischen warmen, flachgründigenen Standorten eingesetzt. Wir raten auf schweren, tonigen Standorten nicht zu früh zu säen. Probleme mit der Bodenstruktur wären dann die Folge, die erfahrungsgemäß die Gerste das ganze Jahr nicht mehr verzeiht. Tipp: Warten Sie ab, bis Ihr Standort ausreichend abgetrocknet ist.
Fusilade Max vor Sommergetreide in Wasserschutzgebieten: Nach dem Verbot des Einsatzes von Glyphosat in Wasserschutzgebieten, hat der LBV für seine Mitglieder eine Ausnahmegenehmigung für Fusilade Max zur Vorsaatanwendung vor Sommergetreide beim Landwirtschaftlichen Technologiezentrum in Karlsruhe-Augustenberg gestellt. Dieser Antrag wurde positiv beschieden.
Das heißt, ab sofort kann in Wasserschutzgebieten vor der Aussaat von Sommergetreide das Ausfallgetreide und evtl. vorhandene Gräser mit 1,0 Liter/ha Fusilade Max bekämpft werden.
Achtung: Auf Standorten mit resistentem Ackerfuchsschwanz werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit Fusilade Max keinen Erfolg haben! Ausreichende Wirksamkeit erwarten wir bei Trespen und Ausfallgetreide.