Ackerbau – Kulturen präsentieren sich extrem unterschiedlich
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 12.10.2018
H. Lindner - Pflanzenschutzberater und Anbauexperte aus dem Main-Tauber-Kreis - berichtet, dass sich in Abhängigkeit von der sehr unterschiedlichen Verteilung weniger, lokaler Niederschläge im September auch die Kulturen Raps- und auflaufendes Wintergetreide extrem unterschiedlich präsentieren.
Winterraps: Im Raps reicht die „Entwicklungsspanne“ von erfolgtem Umbruch und bereits erfolgter Wintergetreidenachsaat, über Hoffen auf einen milden Winter bis hin zum bereits zum 2. Mal eingesetzten Wachstumsregler. Die letzte Variante kommt im Kreisgebiet jedoch sehr selten vor. Tipp: Vor allem bei kleinem Raps sollte jetzt unbedingt noch auf den Besatz mit Rapserdfloh geachtet werden!
Wintergerste: Je nach Standort laufen Wintergerste, Unkraut und Ackerfuchsschwanz sehr unterschiedlich auf. Bei gutem Auflauf der Wintergerste gesellt sich auf den entsprechenden Flächen Ackerfuchsschwanz dazu und umgekehrt.
Auf bereits aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz ist von Mitteln wie Stomp, Malibu, Boxer oder Flufenacet Produkten kaum mehr eine Wirkung zu erwarten. Und Boxer sollte nur bis zum Spitzen des Getreides ausgebracht werden. Das heißt bei Bekämpfungsmaßnahmen mit diesen Mitteln sollte bei bereits aufgelaufenem Ackerfuchsschwanz in jedem Fall die Zumischung von 0,9 Liter/ha Axial 50 erfolgen. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein diese Maßnahme noch bis zum letzten Monatsdrittel hinauszuschieben um eine gute Wirkung zu erzielen.
Achtung: Bei Chlortoluronhaltigen Produkten kommt zur gleichermaßen mäßigen Wirkung ein Anwendungsverbot auf drainierten Flächen dazu. Tipp: Das Mittel Trinity darf auf drainierten Flächen wegen des geringeren Chlortolurongehaltes noch bis zum 1. November zur Anwendung kommen.
Trotz des sehr warmen Wetters ist der Blattlausflug und damit das Virusübertragungsrisiko momentan gering. Von prophylaktischen Insektizidanwendungen in Wintergerste ist aus vielerlei Gründen abzuraten!