Ackerbau – Morgen sind nicht ganz so tiefe Temperaturen gemeldet
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 23.04.2021
Heute Morgen lagen die Temperaturen nahe an der 0 Grad Grenze. In Senken und Talauen könnte es leichten Bodenfrost gegeben haben. „Falls geplant ist, die erste oder zweite NAK am Samstagmorgen zu setzen, sollte erst kontrolliert werden, ob die Zuckerrüben die kalten Nächte tatsächlich auch gut überstanden haben,“ so der renommierte Pflanzenschutzfachmann G. Münkel, vom Landwirtschaftsamt Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis.
Praxistipp: Losgelöst von der Wetterproblematik laufen Gänsefuß und Knötericharten ordentlich auf und beginnen das erste Laubblattpaar zu bilden. Sollte die erste NAK nicht zum gewünschten Erfolg führen, muss die zweite in einem Abstand von ca. 8 Tagen gesetzt werden. Nach wie vor rät der Sinsheimer Berater bei dieser Wetterlage und den gestressten Rüben von einem Debut-Einsatz in der Mischung.
Winterraps: Von der Vollblüte in der Rheinebene bis zum Öffnen der ersten Blüten im kleinen Odenwald gibt es jedes Stadium im Winterraps im RNK zu finden. Das Aufkommen von Rapsglanzkäfern hält sich in Grenzen. Vereinzelt gibt es Schläge, die über der Schadensschwelle von 10 Käfer pro Pflanze liegen. Praxistipp: Notwendige Behandlungen sollten Sinne des Bienenschutzes ab sofort nur noch nach dem täglichen Bienenflug durchgeführt werden.
Wintergerste: Die Wintergerste wird bei steigenden Temperaturen bald mit dem Schieben des letzten Blattes beginnen. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich die Krankheitssituation entspannt. Der Neuzuwachs ist gesund und die Nester mit Rhynchosporium Blattflecken sind nicht größer geworden. Dazu fehlt die Blattnässedauer.
Praxistipp: Wachstumsregler Maßnahmen können anhand der immer noch nicht gemeldeten Niederschläge auf die die besten Böden und Senken im Kraichgau eingeschränkt werden.
Winterweizen: Der Winterweizen befindet sich je nach Sorte, Standort und Aussaattermin im Stadium ein bis drei Knoten. Krankheiten konnten bisher nicht beobachtet werden. Sollte bei eigenen Kontrollen Gelbrost gefunden, würden sich die Sinsheimer Beratung über eine Rückmeldung freuen.
Praxistipp: Auch im Winterweizen kann sich der Einsatz von Wachstumsreglern auf die besten Böden und Senken beschränken.
Sojabohnen: Den Kompromiss aus genügend Feuchte zum Auflaufen der Saat und ausreichender Bodentemperatur ist in diesem Jahr für die Saat von Sojabohnen und Mais sehr schwer zu finden.
Praxistipps: Aus heutiger Sicht kann mit der Saat begonnen werden. Hat das Saatbeet nach dem säen noch eine gewisse Restfeuchte, sollte die Herbizidmaßnahme unmittelbar danach erfolgen. Sind die Böden schnell abgetrocknet kann damit auch noch etwas zugewartet werden, um evtl. ein Regenereignis abzupassen. Die Bohnen dürfen aber zu keinem Zeitpunkt vom Herbizidfilm getroffen werden. Auch unter den trockenen Bedingungen ist der Vorauflauf unabdingbar im konventionellen Sojabohnenanbau, auch wenn Nachbehandlungen vorprogrammiert sind. Diese bauen dann aber auf der Vorauflaufanwendung auf und wirken dementsprechend besser.