Ackerbau – Nachhaltige Regulierung von Unkräuter und Ungräsern
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 29.07.2020
Für die Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn ist der optimale Zeitpunkt um Unkräuter und Ungräser nachhaltig bekämpfen zu können kurze Zeit nach der Ernte.
Nachhaltige Windenbekämpfung nach der Ernte: Die Winden sollten nach der Ernte möglichst optimale Wachstumsbedingungen haben und für eine Bekämpfung ausreichend Blattmasse aufbauen. Eine sehr flache Bodenbearbeitung z.B. flach eingestellte Kurzscheibenegge optimiert den Bekämpfungserfolg, da sie den Austrieb von Rhizomen und die Keimung von Samen anregt, sowie das Stroh von den Unkräutern räumt. Bei erreichter Trieblänge von ca. 30 cm kann eine Behandlung erfolgen z.B. mit Starane XL/Pyrat XL und Kyleo (keine Anwendung auf drainierten Flächen). Die Fläche sollte danach so lange nicht bearbeitet werden bis die Winden schwarz/braun sind (ca. 6 Wochen). Nach erfolgter Bodenbearbeitung kommt als Folgekultur Winterweizen oder Winterroggen in Frage. Für die Aussaat von Zwischenfrüchten ist es dann zu spät.
Bekämpfung der Samen, die zur Ernte ausgefallen sind - Ackerfuchsschwanzbekämpfung auf Problemstandorten: Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, können mit einem flachen Striegelgang (keine Kurzscheibenegge!) bei vorhandener Bodenfeuchtigkeit die zur Ernte ausgefallenen Samen des Ackerfuchsschwanzes zum Auflaufen gebracht werden. Anschließend kann der aufgelaufene Fuchsschwanz noch mit einem zweiten Striegelgang bekämpft werden. Dazu sollte der Boden abgetrocknet und Regen angekündigt sein. Der zweite Auflauf kann erneut mit Bodenbearbeitung z.B. Grubber bekämpft werden.
Achtung: Ackerfuchsschwanzsamen sind Lichtkeimer. Der Einsatz einer Kurzscheibenegge würde sie begraben. Dadurch verfallen die Samen in eine sekundäre Keimruhe, aus der sie im aktuellen Jahr nicht mehr keimen können.