Ackerbau – Rat zur Saat.
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 03.08.2021
Winterraps: Die ersten Landwirte haben bereits mit der Rapsaussaat begonnen. Der Raps wird dieses Jahr durch die Feuchtigkeit zügig auflaufen, weshalb die Aussaat bis Ende dieser Woche optimal wäre. Die Feuchtigkeit begünstigt jedoch auch Schnecken, weshalb auf ein rückverfestigtes Saatbett geachtet werden sollte. Durch die momentane Witterung ist von guten Wirkungsgraden bei den Bodenherbiziden auszugehen. Die aktuelle Einsatzempfehlung des Ilshofener Beratungsteams lautet:
Herbizide im Vorauflauf bis früher Nachauflauf
- Butisan Gold (2,5 Liter/ha)
- Butisan Kombi (2,5 Liter/ha)
- Fuego Top (1,3 Liter/ha) und weitere...
Aufgrund der Feuchtigkeit gibt es einen hohen Besatz an Schnecken. Direkt nach der Saat Metaldehydhaltiges Schneckenkorn streuen. Abwarten ist dieses Jahr die falsche Entscheidung. Die aktuelle Einsatzempfehlung des Ilshofener Ackerbauberatungsteams lautet:
Molluskizid direkt nach der Saat
- beispielsweise Arinex oder Metarex Inov
Tipp: Zur Ermittlung der Schadensschwelle des Erdflohs frühzeitig Gelbschalen aufstellen!
Ackerfuchsschwanz und Wintergerste: Bestände mit Ackerfuchsschwanz sind dieses Jahr deutlich ins Auge gestochen. Die Nachbehandlungen in der Wintergerste mit Axial war aufgrund von Resistenzen in den meisten Fällen wirkungslos. Darum ist die erfolgreiche Versiegelung der Ackerfläche das A und O. Damit diese Versiegelung klappt, ist zuvor der Druck an Ackerfuchsschwanz auf ein Minimum zu reduzieren. Dies kann durch Verschiebung des Saattermins und durch ein falsches Saatbett geschehen. Bei Flächen, welche in den letzten drei Jahren nicht gepflügt wurden, wäre nach der Stoppelbearbeitung der Einsatz des Pfluges eine Möglichkeit um einen sauberen Tisch zu machen. Jedoch gibt es auch die altbekannten Problemflächen, wie tonige Platten oder schwerer Boden, ehemalige Grünlandstandorte auf welchen es schon immer Probleme mit Ackerfuchsschwanz gab. Auf diesen Flächen sollte man bei bereits bekannten Resistenzen von einem Wintergerstenanbau absehen.
Aktueller Praxistipp des Ilshofener Anbauteams: Alternative Kulturen wären zum Beispiel Sommergerste, die dieses Jahr wieder gute Erträge und volle Körner gebracht hat. Aber auch der Anbau von Winterroggen wäre durchaus eine Alternative. Dieser punktet bei der Verträglichkeit zur späteren Saat, einer größeren Auswahl von blattaktiven Herbiziden und bietet zudem noch Vorteile in der Schweinefütterung.