Ackerbau – Stoppelbearbeitung und Zwischenfruchtanbau im Einklang
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 24.07.2020
Aus Sicht der beiden Taubertäler Berater H. Linder und T. Bender sind allgemeingültige Hinweise zur Bodenbearbeitung immer mit erheblichen Unsicherheitsfaktoren belastet, da sie entscheidend vom Standort und vor allem dem jährlich sehr unterschiedlichen Witterungsgeschehen beeinflusst werden.
In der Mehrzahl der Jahre gilt jedoch:
- Auf Ackerfuchsschwanzstandorten ist es kontraproduktiv die Stoppelbearbeitung tief durchzuführen, da der Samen so vergraben wird und bis zur nächsten Bearbeitung in der Keimruhe verharrt.
- Gute Auflaufbedingungen kann man schaffen indem man den Acker nach dem Drusch nur sehr flach, d.h. 2-3 cm tief - beispielsweise mit Flachgrubber, Strohstriegel oder Kettenscheibenegge - bearbeitet.
- Zur besseren Strohverteilung ist es sinnvoll die Stoppelbearbeitung schräg zur Druschrichtung durchzuführen. Dabei ist auf eine ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit zu achten. Nur so kommt es zu einer Entmischung. Das heißt, die schwereren Samen werden auf der Erde unter dem leichteren Stroh abgelegt.
- Muss bei viel Stroh oder sehr trockener Witterung tiefer gearbeitet werden ist auf eine bestmögliche Rückverfestigung zu achten.
- Wenige Wochen später können dann der aufgelaufene Ackerfuchsschwanz, Raps oder Ausfallgetreide mit einer tieferen Bodenbearbeitung (z.B. Grubber/Scheibenegge) beseitigt werden.
- Die zweite Bearbeitung sollte dann bei trockener Witterung und ohne schwere Nachläufer erfolgen, damit Unkraut/Ungras schnell vertrocknen und nicht wieder anwachsen kann.
- Eine sehr tiefe Stoppelbearbeitung ist nur bei trockener Witterung und der Bekämpfung von Wurzelunkräutern sinnvoll. Ziel ist es die Wurzeln locker auf dem Acker abzulegen, damit diese dort vertrocknen können. In solchen Fällen keine schweren Nachläufer zur Rückverfestigung einsetzen!
Zwischenfrüchte
Um die pflanzenbaulichen Vorteile teurer Zwischenfruchtmischungen mit entsprechendem Leguminosenanteil nützen zu können, sollten diese frühzeitig, d.h. Anfang August ausgesät werden. Für mittlere Saattermine eigenen sich Mischungen mit Phacelia, Buchweizen oder Sonnenblumen. Für späte Saattermine bis Anfang September kommen letztlich nur noch Kreuzblütler wie Senf oder Kresse in Frage.