Ackerbau – Vegetationsentwicklung ist ins Stocken geraten
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 21.05.2021
„Der Regen kam wie in der Bauernregel beschrieben genau richtig, nur dürfte es wärmer sein. Die Vegetationsentwicklung ist durch die Kälte ins Stocken geraten. Auch ist die Befahrbarkeit der Flächen gerade nicht gegeben. Trotzdem stehen bald weitere Maßnahmen an,“ berichtet das landwirtschaftliche Anbau- und Expertenteam vom Landwirtschaftsamt Ilshofen.
Winterraps: Vergangene Woche hat das Sklerotinia-Prognosemodell von ISIP angeschlagen. Eine Infektion ist daher in engen Raps- bzw. sklerotiniaanfälligen Fruchtfolgen (Leguminosen, Kartoffeln, Sonnenblumen) wahrscheinlich. Die Versuchsergebnisse der letzten Jahre haben ergeben, dass sich mit einer Blütenbehandlung meist kein wirtschaftlicher Mehrertrag generieren lässt. Der Rapspreis liegt aber auf Rekordhoch, wodurch die Blütenbehandlung ökonomisch wieder interessant wird.
Schotenschädlinge sind nur weit unter der Schadensschwelle zu finden. Daher unsere Empfehlung sobald der Raps in der Vollblüte ist:
- Cantus Gold 0,5 Liter/ha oder
- Propulse 1,0 Liter/ha oder
- Zenby Flex 0,4+0,4 Liter/ha und weitere
Achtung: In den frühen Lagen ist die Vollblüte erreicht. Ein Insektizidzusatz ist nicht erforderlich. Spritzenreinigung vor der Behandlung nicht vergessen!
Zuckerrüben: Die Zuckerrüben leiden unter den kalten Temperaturen besonders und können den Schädlingen nicht aus dem Maul wachsen. Schnecken, Springschwänze oder auch der Moosknopfkäfer hinterlassen ihre Spuren. Wir können momentan nur auf wärmere Temperaturen hoffen, damit die Rüben loslegen und den Schädlingen davon wachsen. In dieser Woche wurden in unserem Monitoringschlag (ohne Thiamethoxambeize) die ersten geflügelten Blattläuse gefunden. Der Befall war aber unter der Schadensschwelle.
Grünland: Durch die trockenen Vorjahre kam es zu einer starken Vermehrung von Herbstzeitlosen und anderen Schadpflanzen. Besonders Betroffen sind extensiv genutzte Wiesen und Weiden und eben auch die klassischen Standorte im Waldschatten oder an Feuchtstellen. Gegen Herbstzeitlose gibt es keine Indikationszulassung, weshalb auf mechanische Maßnahmen zurückgegriffen werden muss. Tipp: Bei Fragen zur Bekämpfung können Sie sich an das landwirtschaftliche Anbau- und Expertenteam vom Landwirtschaftsamt Ilshofen wenden