Ackerbau – Verwechslungsgefahren
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 25.06.2021
„Bis einschließlich heute sind weiterhin Niederschläge gemeldet. Ab Samstag dann wieder deutlich wärmer,“ so der aktuelle Hinweis des renommierten Pflanzenschutzexperten S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt Ilshofen.
Auf vielen Rübenschlägen im gesamten Kreis sind momentan Blattflecken festzustellen. Bei diesen Blattflecken handelt es sich aber nicht um Cercospora, sondern um Pseudomonas. Pseudomonas wird von Bakterien verursacht, welche Blattverletzungen als Eintrittspforten benötigen. Feucht – kühle Witterung begünstigt die Verbreitung. Die ergiebigen Niederschläge, teilweise mit Hagel, haben die benötigten Eintrittspforten geschaffen. Die Anfangssymptome ähneln sehr einer Cercospora Infektion. Da es sich jedoch nicht um einen Pilz handelt sind bei Pseudomonas nie Pilzsporen oder ein Pilzgeflecht zu sehen. Eine Fungizidbehandlung ist daher weder zielführend noch notwendig.
Getreide: Die Hitze der vergangenen Woche hat der Gerste sehr zugesetzt. Ramularia und PLS Blattflecken haben sich ausgebreitet und den Blattapparat stark geschädigt, so dass teils gar keine Blätter mehr vorhanden sind. Die Ernte wird daher auf flachgründigen Standorten bald beginnen.
Nutzen Sie daher die Zeit und denken an die Reinigung des Getreidelagers. Ein Befall der neuen Ernte geht häufig von überlagerten Vorräten von Getreide oder Futtermitteln aus. In den Lagerräumen können die Schädlinge aber auch in Ritzen, Ecken oder Schächten überleben. Daher sollte das Getreidelager zuerst gründlich gereinigt und dann mit einem Industriestaubsauger auch die Ecken und Ritzen gesäubert werden.
Praxistipp: Bei der Behandlung leerer Getreidelagerräume mit K-Obiol EC25 (40 bis 60 ml auf 100 m²) benötigt man auf wenig aufsaugendem Untergrund mit glatten Oberflächen 5 Liter, auf stärker aufsaugendem Untergrund mit rauer Oberfläche 10 Liter Spritzbrühe je 100 m² Fläche.