Ackerbau – Wichtige Pflanzenschutzarbeiten können in der Woche vor Ostern platziert werden
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 12.04.2019
Die Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender rechnen im Beratungsgebiet Main-Tauber damit, dass nach Wiedererwärmung noch vor Ostern anstehenden Pflanzenschutzarbeiten nachgeholt werden. Dazu hier ein Überblick.
Winterraps: Der Befall mit Rapsglanzkäfern war heuer wieder stärker als in den Vorjahren. Die Schadensschwelle von jetzt 10 Käfern/Hauptknospe wurde teilweise überschritten. Durch das sehr kalte Wetter waren die Käfer in ihren Aktivitäten aber deutlich gehemmt. Verbreitet wird der Raps in der Vorosterwoche anfangen zu blühen. Dann ist eine Bekämpfung nicht mehr notwendig. Die Durchführung von weiteren Kontrollen ist somit nur in sehr späten Beständen in Höhenlagen notwendig.
Wintergetreide: Abhängig von der Wasserversorgung und Bodenmächtigkeit präsentieren sich die Bestände in diesem Jahr sehr unterschiedlich. Bei noch anstehenden oder geplanten Wachstumsreglerausbringungen müssen unbedingt die lokalen Verhältnisse im Blick sein. Auf schwachen Standorten mit schon durch Trockenheit gestressten Beständen sollte im Augenblick mit der Durchführung der Behandlung abgewartet werden und keine Wachstumsregler ausgebracht werden.
Hinweis: Die Krankheitssituation ist momentan vollkommen unproblematisch. Sowohl in Wintergerste wie auch in Winterweizen sind in der Regel keine Behandlungsmaßnahmen erforderlich.
Zuckerrüben: Der Unkrautauflauf scheint heuer eher unterdurchschnittlich zu sein. Die Woche vor Ostern sollte jedoch für die erste NAK Anwendung genutzt werden. Ein leichtes Nachtfrostrisiko ist grundsätzlich kein Problem, sollte jedoch bei der 1. NAK, wenn möglich vermieden werden. Frost verstärkt die Wirkung auf die Unkräuter, führt jedoch gleichzeitig zu einer merklichen Verschlechterung der Verträglichkeit.
Bei der ersten Behandlung raten die amtlichen Pflanzenschutzfachleute in der Regel vom Einsatz von Ölzusätzen oder von der Verwendung von Debut ab. Im Zweifelsfall empfehlen die Taubertäler Experten sogar die Aufwandmenge bei der ersten Behandlung etwas vorsichtiger zu dosieren um im Bedarfsfall nach 6 bis 10 Tagen eine 2. Behandlung folgen zu lassen.
Hinweis: Blattläuse habe bisher keine Rolle gespielt. Von prophylaktischen Insektizidmaßnahmen ist aus vielerlei Gründen abzuraten.
Felderbegehung: Am Di 16. April, 18:00 h findet auf dem Zentralen Versuchsfeld in Boxberg-Schwabhausen ein Feldabend mit Ansprache der momentanen Situation und mit Handlungsempfehlungen für die wichtigsten Ackerbaukulturen statt. Alle interessierten Landwirte sind herzlich eingeladen. Eine Pflanzenschutz-Fortbildungsbescheinigung wird ausgestellt.