Getreide – Nicht behandelte Bestände im Auge behalten
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 09.05.2022
„Der Gelbrostbefall hat weiter zugenommen, jedoch bisher noch nicht zu großflächigen Problemen geführt,“ so der Taubertäler Fachmann und Pflanzenschutzexperte H. Lindner in seinen individuellen Praxistipps im Zuständigkeitsgebiet von H. Lindner im Main-Tauber-Kreis.
Winterweizen und Dinkel: Nicht behandelte Bestände, v.a. der Sorten RGT Reform, Ambello, LG Initial und Elixer müssen im Auge behalten werden. Gleiches gilt für Winterdurum und Dinkel. Erst mit einer vorhergesagten deutlichen Erwärmung könnte sich das Befallsrisiko reduzieren.
Wintergerste: Aufgrund der häufigen Blattfeuchtigkeit und des damit zunehmenden Infektionsdrucks sollte mit der Abschlußbehandlung jetzt nicht mehr gewartet, sondern, auch in den Höhenlagen, in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.
Sommergerste: Mit dem Abschluß der Unkrautbekämpfungsmaßnahmen könnte auf sehr guten Standorten noch der Einsatz eines Wachstumsreglers Sinn machen. Auf den klassischen Muschelkalklagen empfehlen wir keinen Wachstumsreglereinsatz!
Zuckerrüben: Neben der Unkrautbekämpfung müssen in Rüben nach wir vor die Schnecken im Auge behalten werden. Läusebefall spielt bereits eine gewisse Rolle, hat jedoch in unserer Region bis jetzt noch keine kritische Größe erreicht. Die Schadschwelle bei der Schwarzen Bohnenlaus liegt 30%, die der Grünen Pfirsichblattlaus bei 10 % befallenen Pflanzen.
Mais: Die im Augenblick oft noch feuchteren Bodenverhältnisse lassen gute Wirkungsgrade bei bodenwirksamen Mitteln, wie bspw. Adengo oder Spectrum Aqua-Pack erwarten. Vorteile bestehen dabei v.a. auf Standorten mit erwartbarer Hirsenproblematik. Für den NA stehen die Bekämpfungsmöglichkeiten wie im Vorjahr zur Verfügung. Eine Ausnahme bildet der Wirkstoff Bromoxynil (z.Bsp. Certrol B, Buctril) der nicht mehr angewendet werden darf. Weiter Hinweise folgen.