Getreide – Wann ist der Einsatz von Fungiziden notwendig – wann kann darauf verzichtet werden?
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 24.04.2019
Die diesjährigen Getreidebestände sind, von Viruskrankheiten ausgenommen, meist gesund über den Winter gekommen. Deshalb geht Dr. F. Merz vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Stuttgart heute der Sache auf den Grund zu welchem Zeitpunkt der Einsatz von Fungiziden in Getreide einen Sinn macht und in welchen Fällen keine zwingende Behandlung erforderlich ist.
Aus der Sicht des Stuttgarter Pflanzenschutzexperten müssen die Bestände ab dem Beginn des Schossens auf die Halmbruchkrankheit, Mehltau, Blatt- und Netzflecken, Gelbrost und frühe Septoria-Blattdürre kontrolliert werden. Wenn gegen Halmbruch, Mehltau und/oder Gelbrost widerstandsfähige Sorten gewählt werden, kann oft auf frühe Fungizidmaßnahmen verzichtet werden. Dies zeigt sich – so der Fachmann – insbesondere in Jahren, in denen im Frühjahr nur geringe Mengen an Regen fallen.
Das Fahnenblatt trägt wesentlich zur Ertragsbildung bei. Deshalb ist es besonders wichtig, ab dem Schieben des Fahnenblattes für einen gesunden Blattapparat zu sorgen. Spätere Behandlungen sind meist nur bei starkem Braunrostbefall oder in Beständen, in denen Ährenfusarien bekämpft werden müssen, erforderlich und auch wirtschaftlich.
Prognoseprogramme, z.B. auf den ISIP-Seiten, sowie die Warndienste der Landwirtschaftsämter, können bei den Entscheidungen eine wichtige neutrale Hilfestellung geben. Diese Modelle tragen heute dazu bei, dass Fungizide gegen Getreidekrankheiten nur mit dem notwendigen Maß eingesetzt und kostenbereinigte Mehrerträge erzielt werden.
Achtung: In Baden-Württemberg ist der Zugang zu ISIP für landwirtschaftliche Betriebe kostenlos www.isip.de.
Welche Faktoren für den Gesamtkomplex des effizienten Fungizideinsatzes entscheidend sind erläutert Dr. Merz in der beiliegenden Datei. Lesen Sie mehr…