Getreide – Abwägen, ob und mit welchem Aufwand ein Einsatz von Wachstumsreglern in Wintergetreide erforderlich ist
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 27.03.2019
In spät gesätem Winterweizen mit zu geringer Pflanzendichte kann ein Einsatz eines Chlormequat-Mittels ab Mitte der Bestockung das Wachstum der Nebentriebe fördern und die Bestände harmonisieren. Ab dem Schossen der Getreidepflanzen ist zu prüfen, ob die Anwendung eines Wachstumsreglers erforderlich ist. Wenn eine standfeste Sorte gewählt, spät gesät, für eine optimale Bestandesdichte gesorgt und nur mineralisch gedüngt wurde, ist, insbesondere in Winterweizen, ein Verzicht auf einen Einsatz von Wachstumsreglern möglich. Wenn die genannten pflanzenbaulichen Maßnahmen nicht berücksichtigt werden konnten und z.B. die Bestandesdichte und die Stickstoffversorgung hoch sind, kann durch den Einsatz eines Wachstumsreglers noch eine Festigung des Halms und eine Verbesserung der Standfestigkeit erzielt werden. Der optimale Mittelaufwand ist für den einzelnen Schlag in Abhängigkeit von der Getreideart, den Sorteneigenschaften, den Standort- und Witterungsbedingungen zu ermitteln. Für die Wirkung sind wüchsige Bedingungen und Temperaturen von 6 bis 8 (Chlormequat-Mittel) bzw. über 10°C förderlich. Die Nächte müssen frostfrei sein.
Achtung: Die Mittel können gemeinsam mit Herbiziden ausgebracht werden. Azolfungizide verstärken die Wirkung der Wachstumsregler. In diesen Tankmischungen sollten deshalb die sorten- und standortspezifischen Aufwandmengen der Wachstumsregler reduziert werden. Medax Top und Prodax haben zusätzliche Anwendungsgebiete nach Artikel 51 zur Halmfestigung in Einkorn, Emmer und Khorasan-Weizen erhalten.
Hinweis: Nähere Informationen sind im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2019“ in Tabelle 9 auf Seite 18 zu finden.