Getreide – Ackerfuchsschwanzbekämpfung auf Problemstandorten
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 08.10.2020
A. Vetter - Pflanzenschutzberaterin und Anbauexpertin für den Landkreis Heilbronn weiß, dass Ackerfuchsschwanz mit dem Anbau von Sommerungen schachmatt gesetzt werden kann. Ackerbaulich macht man sich dabei v.a. zwei Dinge zum Nutzen.
Zum einen ist viel Zeit zur mechanischen Unkrautbekämpfung vor der eigentlichen Saat (mehrere Auflaufwellen mit Hilfe des „falschen Saatbettes“ möglich) und zum anderen ist Ackerfuchsschwanz ein „Herbstkeimer“. Das bedeutet, jener besitzt per se im Frühjahr lange nicht eine solche Konkurrenzkraft in der Sommerung, wie in der Winterung. Die Sommerung sollte aber auch in der Lage sein, den Boden schnell zu schließen. Geeignet hierfür sind vor allem Sommergerste und Hafer.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum der Anbau von Sommerungen im Kampf gegen den Ackerfuchsschwanz wieder mehr Beachtung finden wird:
Bei der Herbstbehandlung gegen Ungräser im Wintergetreide ist bisher der Wirkstoff Flufenacet das Maß der Dinge. Mittel wie Herold SC, Cadou SC, Carpatus SC, Battle Delta, Fence u.a. sind dabei die tragenden Säulen. Bei Neuzulassungen mit diesem Wirkstoff (z.B. Quirinus, Pontos) gilt zum Schutz des Grundwassers die Auflage zur Mengenreduzierung (NG 356: Auf derselben Fläche in den folgenden zwei Kalenderjahren keine Anwendung von Mitteln mit dem Wirkstoff Flufenacet). Es liegt nahe, dass dieser Wirkstoff zukünftig sehr begrenzt zur Verfügung stehen wird.
Klar ist, dass Sommerungen an den Ertrag einer Winterung nicht herankommen. Man sollte aber auch einkalkulieren, dass auf einem Standort mit hohem Ackerfuchsschwanzdruck in der Wintergerste die Kosten für Pflanzenschutzmittel erheblich höher sind als in der Sommergerste.