Getreide – Ackerfuchsschwanzbekämpfung auf Problemstandorten
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 27.09.2021
Für die amtliche Pflanzenschutz- und Anbauberatung im Landkreis Heilbronn informieren heute A. Vetter und U. Klenk die Anbaupraxis im Heilbronner Unterland darüber wie Ackerfuchsschwanz aus Sicht der Experten auch auf sog. Problemstandorten nachhaltig bekämpft werden kann.
„Da Ackerfuchsschwanz meist zeitgleich mit der Winterkultur im Herbst aufläuft (September bis Mitte Oktober), ist es ratsam den Saattermin soweit wie möglich nach hinten zu verschieben,“ so die unmissverständliche Meinung der beiden Heilbronner Experten. „Nicht zuletzt sind Septembersaaten viel anfälliger für das Gerstenverzwergungsvirus (BYDV) sowie das Weizenverzwergungsvirus (WDV)!“ Aber auch andere Krankheiten wie Septoria tritici, Halmbruch oder Mehltau haben gute Infektionsbedingungen und damit ein viel leichteres Spiel als bei Spätsaaten.
Um die Ackerfuchsschwanzsamen zur Keimung anzuregen kann 2 bis 4 Wochen vor der eigentlichen Aussaat ein „Falsches Saatbett“ angelegt werden. Hierbei wird der Boden für eine Aussaat vorbereitet und abgewartet, ob Ackerfuchsschwanz aufläuft. Eine Saatbettbereitung - vor allem mit wendender Bodenbearbeitung - zeigt in Untersuchungen z.B. vom JKI (Julius Kühn Archiv,458,2018) die wirksamsten Erfolge bei der Unterdrückung des Ackerfuchsschwanzes. Ist der Ackerfuchsschwanz aufgelaufen (bedingt Feuchtigkeit) kann dieser mit dem Feingrubber oder der Kreiselegge zur Strecke gebracht werden. Ohne weitere Bodenbearbeitung wird anschließend die Hauptkultur gesät/eingeschlitzt.
Praxistipp: Sollte die Witterung einen späten Saattermin aufgrund von Nässe nicht ermöglichen ist eher eine Sommerung in Erwägung zu ziehen.