Getreide – Ackerfuchsschwanzwirkung kontrollieren
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 29.10.2020
Die Berater des Pflanzenbauteams vom Landwirtschaftsamt Ilshofen informieren heute darüber, dass viele Wintergetreidebestände - vor allem nach Getreidevorfrucht - trotz scheinbar optimaler Behandlung mit den besten Bodenherbiziden noch starken Besatz mit Ackerfuchsschwanz aufweisen.
Die Ackerbauexperten gehen dabei nicht von regionalen Resistenzen aus, da diese bei den Bodenwirkstoffen im Landkreis nicht bekannt sind. Für die Ilshofener Fachleute muss die teilweise miserable Wirkung an den Anwendungsbedingungen liegen. Eine Vermutung liegt hier bei den noch hohen Boden- und Lufttemperaturen zum Zeitpunkt der Durchführung der Behandlung verbunden mit noch sehr aktiver Bodenbiologie. Aus Sicht der Berater werden die Wirkstoffe unter den genannten Bedingungen im humosen Boden zu schnell abgebaut und dadurch nicht optimal von den Ungräsern aufgenommen. Die Folge dieser „deutlich reduzierten“ Wirkung ist jetzt draußen auf den Feldern zu sehen.
Auffällig ist auch, dass ein sichtbarer Besatz vor allem auf Flächen zu sehen ist die vor dem 25. September 2020 gesät worden sind. Bei Flächen die erst ab dem 01. Oktober 2020 gesät wurden, ist der Ausgangsbesatz mit Ackerfuchsschwanz deutlich geringer. Für die Zukunft scheint die etwas spätere Saat der Schlüssel zum Erfolg zu sein.
Jetzt noch auf den Wintergersteflächen vorhandener Ackerfuchsschwanz sollte unbedingt noch vor Winter behandelt werden, denn Frühjahrsbehandlungen haben wenig Aussicht auf Erfolg.
Möglichkeiten der Spätbehandlung in Wintergerste:
- Axial (0,9 Liter/ha); Optimale Applikation, gute Aufwandmenge
- Trinity (2,0 Liter/ha); Auf drainierten Flächen nur bis 1. November!
- Lentipur (Chlortholuron) (3,0 Liter/ha); Nicht auf drainierten Flächen!
In Winterweizen und Wintertriticale kann auch Traxos (1,2 Liter/ha) eingesetzt werden.