Getreide – Beim Nachbau unbedingt Keimproben durchführen
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 18.09.2019
N. Waldorf, Pflanzenschutzberaterin im Landwirtschaftsamt Buchen stellt fest, dass im NOK bisher leider recht wenig Ackerfuchsschwanz aufgelaufen ist. Gleichzeitig rät die Expertin bei der Verwendung von „Nachbau-Saatgut“ unbedingt zur rechtzeitigen Durchführung einer Keimprobe. Denn erfahrungsgemäß sind Keimfähigkeiten von unter 50% im Wintergerstennachbau leider keine Seltenheit. Trotz der „Nässe-Erfahrungen“ aus dem letzten Herbst sind Frühsaaten nicht nur wegen der schwierigen Gräserbekämpfung, sondern auch aufgrund der Virusproblematik zu vermeiden.
Die jetzt noch bis zur Aussaat verbleibende Zeit sollte aus ihrer Sicht unbedingt zum Anlegen eines „falschen Saatbettes“ genutzt werden. Dabei gilt es einen Schlag saatfertig herzurichten, um den Fuchsschwanz aus der momentanen Keimruhe zum frühzeitigen Auflaufen zu bringen. Eine weitere mechanische Bearbeitung vor der Saat muss dann aber unterbleiben, um durch die Bodenbearbeitung keinen weiteren Fuchsschwanz zum Keimen zu bringen. Unmittelbar vor der Saat könnte der Aufwuchs dann mit einem Glyphosat-Produkt beseitigt werden.
Auch der Anbau von Wintergerste nach Weizen kann aufgrund des bisher sehr geringen Auflauf- von Ausfallweizen schwierig werden. In diesem Zusammenhang sollte die Fruchtfolgeplanung u.U. neu überdacht werden. Auf Standorten mit hohem Ackerfuchsschwanzdruck muss der Anbau von Wintergerste aufgrund der nur sehr eingeschränkten Herbizidmöglichkeiten überdacht werden. Zu prüfen ist die Möglichkeit, Wintergerste z.B. nach Silomais anzubauen, wo i.d.R. ein deutlich geringerer Gräserdruck vorhanden ist.