Getreide – Pilzbefall auf den unteren Blättern ist grundsätzlich nicht bekämpfungswürdig!
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 29.04.2021
Die Kälteperiode im April hinterließ in Winter- und Sommergetreide abgefrorene Blätter. Besonders stark litt früh gesätes Sommergetreide. „Mit den steigenden Temperaturen haben sich die Schäden verwachsen und Pflanzenschutzarbeiten können wieder aufgenommen werden,“ vermerkt die Eschinger Pflanzenschutzexpertin.
Der Winterweizen ist im 1-Knotenstadium (BBCH 31), die Wintergerste im 1-2 Knotenstadium (BBCH 31-32). „Eine gute Zeit für vorgesehene Wachstumsregler-Einsätzeinsweise,“ so die feste Überzeugung der renommierten Pflanzenschützerin H. Saddedine auf der Baar. Bleibt die Bodenfeuchte gering, sind reduzierte Aufwandmengen angebracht. Pilzbefall auf den unteren Blättern ist grundsätzlich nicht bekämpfungswürdig, in früh gesäten, dichten Beständen mit hoher N-Versorgung kann Mehltau eine Rolle spielen. Damit Fungizide nur mit dem notwendigen Maß eingesetzt und auch kostenbereinigte Mehrerträge erzielt werden, sollten die eigenen Schläge jetzt regelmäßig kontrolliert und die kostenlosen Prognosemodelle in „ISIP“ benutzt werden, die auch mobil als App zur Verfügung stehen.
Praxistipps der Expertin: Mittelbeispiele sind im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2021“ zu finden. Manche Sorten reagieren auf die wechselhafte Witterung mit Stressflecken oder dunklen Punkten. Sie sollten nicht mit Pilzinfektionen verwechselt werden, Fungizide sind in diesem Fall zwecklos.
Das Sommergetreide befindet sich im 3-Blatt-Stadium (BBCH 13), die Ackerkräuter beginnen aufzulaufen. Trockene Böden sind ideal für Striegel Einsätze. Bei feuchten Bedingungen stehen je nach Leitunkraut verschiedene Mittel zur Verfügung.