Getreide – Risiko einer Fusariuminfektion zurzeit gering

Die Fotos zeigen von links nach rechts die Weizenblüte im zeitlichen Verlauf. Bild (1) zeigt den Weizen vor der Blüte mit noch grünen Staubbeuteln. Verfärben sich die Staubbeutel gelb (2), so ist der Blütenbeginn erreicht. Beginnend in der Mitte der Ähre schieben sich die geschwollenen Staubbeutel vorbei an der Narbe und sorgen für die Bestäubung. Hängen die Staubbeutel aus den Spelzen heraus, ist die Weizenblüte beendet (3).
Wichtige Informationen aus dem Enzkreis vom 02.06.2023
„Das Entwicklungsstadium des Winterweizens im Enzkreis reicht vom Ährenschieben (BBCH 51) bis Ende der Blüte (BBCH 69) in einigen Beständen,“ so ein aktueller Hinweis der amtlichen Pflanzenschutzberater S. Nagel und F. Haug im Enzkreis im Vorlauf ihrer regional gültigen Getreideempfehlungen.
Winterweizen: Auf Grund der anhaltenden trockenen Witterung während der Weizenblüte ist das Risiko einer Fusariuminfektion zurzeit gering.
Bleibt es während der Weizenblüte trocken und wurde zur Fahnenblattbehandlung eine reduzierte Menge eines Fungizids eingesetzt, kann zur Verlängerung des Schutzes gegen Rostkrankheiten ein tebuconazolhaltiges Präparat (z.B. Folicur) appliziert werden.
Praxistipp: Falls Niederschläge während der Weizenblüte auf gefährdeten Schlägen auftreten, sollte eine Maßnahme mit z.B. Prosaro oder Osiris MP zeitnah am Infektionsgeschehen (+/- 2 Tage vor oder nach dem Niederschlag) durchgeführt werden.
Sommergerste: Die Abschlussbehandlung gegen Ramularia kann nun mit einem gängigen Fungizid und einer um 20 bis 30% reduzierten Aufwandmenge gegenüber der zweizeiligen Wintergerste durchgeführt werden.
Praxistipp: Zur Resistenzabsicherung empfehlen wir die Beimischung von Folpan 500 SC in der vollen Aufwandmenge von 1,5 Liter/ha. Bitte beachten Sie die Abstandsauflagen zu Gewässern (Achtung: Folpan 15 m bei 90% Abdriftminderung).