Sommergetreide – Beste Bedingungen – Gewähr für beste Wirkung?
Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 15.04.2021
„Ab dem 3- bis 4-Blattstadium und während der Bestockung bis hin zum Beginn des Schossens (BBCH 30) des Sommergetreides können Gräser und Beikräuter chemisch am besten bekämpft werden,“ so die Praxisempfehlung der renommierten, amtlichen Pflanzenschutzberaterin A. Bäuerle für den Rems-Murr-Kreis.
Dabei muss die Auswahl der Mittel aus Sicht der Backnanger Pflanzenschützerin primär in Abhängigkeit von den in den betreffenden Feldern vorhandenen Unkräutern getroffen werden. „Eine allgemeingültige Einsatzempfehlung gibt es nicht,“ so die Beraterin, denn die beste Wirkung der Mittel wird erst dann greifen, wenn die Behandlung direkt in den Auflauf der Unkräuter erfolgt und auch nur dann, wenn das ausgewählte Mittel (oder die Mittelkombination) streng artenorientiert dazu passt.
Im gleichen Atemzug weist die Pflanzenschutzexpertin ausdrücklich darauf hin, dass Sommergetreide bestens dazu geeignet ist, um eine mechanische Unkrautbekämpfung ins Auge zu fassen. Stimmen die Bedingungen, wie Witterung, Unkrautgröße und Bodenzustand, kann der Striegel zum Einsatz kommen. „Wenn kein eigener mehr auf dem Hof ist, kann sicherlich auch auf den eines Kollegen zurückgegriffen werden und, wenn man selbst noch etwas ungeübt ist, auch auf dessen Erfahrung,“ gibt A. Bäuerle mit auf den Weg.
Hier die praktischen Tipps zum Einsatz der Mechanik
Für einen erfolgreichen Striegeleinsatz sollte der Boden gut abgetrocknet, schüttfähig und die Fläche eben sein. Optimal ist es, wenn sich das Unkraut im Fädchen- bis Keimblattstadium befindet, da die Wirkungsweise des Striegels zu 70% im Verschütten des Unkrauts und nur zu 30% im Ausreißen liegt. Die Unkräuter haben nach dem Verschütten dann keine Energie mehr, um weiterzuwachsen. Die Schädigung ist mit 80-90% im Keimblattstadium am größten. „Sobald sich Rosetten bilden nimmt die Schädigung bis auf 50% ab,“ gibt die Beraterin zu bedenken.
Beste Bedingungen – beste Wirkung!
- Blindstriegeln: Oberflächlich keimende Unkräuter werden vor dem Auflaufen der Kultur beseitigt, wichtig ist, dass der Boden gut abgetrocknet ist, die Kultur keimt i.d.R. tiefer, nach der Saat walzen
- Nachlauflauf: Ab 3-4-Blattstadium des Getreides, die Folgewitterung sollte trocken und wüchsig sein, am besten nachmittags