Wintergerste – Regionale Empfehlungen der Fachberatung
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 24.10.2018
Heute gibt die Pflanzenschutzexpertin H. Saddedine aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis praktische Empfehlungen zu anstehenden Arbeiten in Wintergerste.
Ungrasbekämpfung: Wenn auf den Flächen bisher aufgrund der Trockenheit noch keine Herbizide eingesetzt, stehen jetzt noch folgende Möglichkeiten zur Auswahl:
- Keine Ungräser aufgelaufen
Nach angekündigten Niederschlägen oder bei guter Taubildung bzw. in intensiven Nebellagen kann unabhängig vom Entwicklungsstadium des Getreides ein Bodenherbizid eingesetzt werden. Falls möglich kann – je nach Besatz – auch überlegt werden, ob es möglich ist die Behandlung ins Frühjahr zu verschieben. Bei Unklarheiten besteht in diesem Zusammenhang die Möglichkeit die amtliche Beratung anzufordern.
- Ungräser sind aufgelaufen
Zunächst gilt es abzuwarten, bis die Ungräser das 2-3 Blattstadium erreicht haben. Dann kann die Möglichkeit genutzt werden, ein Bodenherbizid mit einem blattaktiven Ungrasmittel (z.B. Axial 50; Ausbringmenge 0,9 Liter/ha) zu mischen und auf den entsprechend „Ungrasbesetzten“ Flächen auszubringen. Sind dagegen Unkräuter das vorrangige Problem auf der zu behandelnden Fläche, kann auch eines der blattaktiven Unkrautherbizide (beispielsweise Pointer SX) dem Bodenherbizid zugemischt werden.
Aus Sicht der Donaueschinger Expertin ist zum jetzigen Zeitpunkt bei der Durchführung von herbiziden Pflanzenschutzmaßnahmen grundsätzlich Folgendes zu beachten:
Bei anhaltender Trockenheit sollten Bodenherbizide vorrangig in den feuchten Morgen- oder Abendstunden und mit mindestens 300 Liter/ha Wasseraufwandmenge ausgebracht werden. In stark gestressten Beständen sollte die Anwendung verschoben werden. Erst recht sollte keine Anwendung kurz vor oder nach Frostnächten erfolgen.
Hinweis: Blattläuse haben diesen Herbst keine Bedeutung, somit kann auf das „Zumischen“ eines Insektizids verzichtet werden!