Wintergerste – Wann ist der Insektizideinsatz gegen Blattläuse und Zikaden zielführend?
Wichtige Informationen aus dem Kreis Karlsruhe vom 21.10.2019
Aus Sicht des Bruchsaler Pflanzenschutzexperten C. Erbe könnten die milden, trockenen Temperaturen der kommenden Tage den Zuflug von Blattläusen und Zikaden weiter fördern. Erst mit sinkenden Temperaturen ist wieder von einem geringeren Schädlingsdruck durch Zikaden und Blattläusen auszugehen.
Wintergetreide sollte generell ab dem 2-Blattstadium regelmäßig - am besten bei sonnigem Wetter zur Mittagszeit - auf Blattlausbefall kontrolliert werden. Denn dieses Jahr wurden schon vermehrt Blattläuse, dem Überträger des Gerstengelbverzwergungsvirus, in den Schlägen gefunden. Auch Zikaden, als Überträger des Weizenverzwergungsvirus, sind auf einzelnen Schlägen zu finden. Diese sind äußerst schwer zu behandeln, da sie sehr mobil sind und nur kurze Zeit an den Pflanzen saugen. Ein Behandlungserfolg gegen Zikaden ist mit den zugelassenen Insektiziden als eher gering einzustufen. Für Zikaden gibt es keine Schadensschwelle. Für Blattläuse kann als Richtwert 10% befallene Pflanzen angesehen werden. Erst dann ist eine Behandlung wirklich sinnvoll.
Sofern nach gründlicher Kontrolle des Schädlingsbefalls eine Insektizidbehandlung auf den entsprechenden Wintergersteschlägen durchgeführt werden muss, sollte diese Behandlung in den Morgenstunden durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Aktivität der Schadinsekten geringer und der Behandlungserfolg somit erhöht.