Wintergetreide – Bodenaktive Herbizide zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 01.10.2020
Die Pflanzenschutzberaterin H. Saddedine aus dem LRA Schwarzwald-Baar-Kreis informiert darüber, dass das bisher gesäte Wintergetreide mit den Niederschlägen und den moderaten Temperaturen gute Auflaufbedingungen hat.
Aus Sicht der Eschinger Expertin können sich Ungräser (Ackerfuchsschwanz, Windhalm) In der Wintergerste oder in anderen Wintergetreidearten, die bis Anfang Oktober gesät sind, noch vor dem Winter gut entwickeln. Deshalb sollten jetzt im Herbst unbedingt bodenaktive Herbizide zum Einsatz kommen. Durch diese Mittel können Resistenzentwicklungen beim Ungras gänzlich vermieden oder zumindest entschärft werden.
Die sogenannten Bodenherbizide wirken über die Keimwurzel bzw. den Keimspross und müssen im Vorauflauf (VA) oder frühen Nachauflauf (NAK) des Getreides angewendet werden. Die Bodenherbizide brauchen für eine nachhaltige Wirkung ein feinkrümeliges, abgesetztes Saatbett (walzen nach der Saat) und Bodenfeuchte. Pflanzenrückstände auf der Bodenoberfläche oder ein hoher Humusgehalt mindern die Wirkung. Liegt die Saat gleichmäßig und gut bedeckt (2-3 cm) im Boden, nimmt die Kultur keinen Schaden.
Mittelbeispiele für die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und einer breiten Mischverunkrautung:
„normaler“ Ackerfuchsschwanz-Besatz: Herold SC (0,6), Malibu (4,0), Cadou Pro Pack (0,5+1,5) oder Flufenacet-Soloprodukte (Cadou SC, Fence, Sunfire, Vulcanus u.a.) in Mischung mit einem Unkrautpartner.
„hoher“ Ackerfuchsschwanz-Besatz: Boxer Cadou SC Pack (2,5+0,5), Herold SC Boxer Pack.
Tipps: Werden zur Windhalmbekämpfung CTU-haltige Mittel wie z.B. Carmina 640, Lentipur 700 oder Trinity eingesetzt, ist auf die Verträglichkeit bei den Weizensorten zu achten. Trinity kann jetzt auch im Vorauflauf eingesetzt werden.
Auflagen beachten
- Abstände zu Oberflächengewässer, vor allem bei Hangneigung
- CTU-haltige Mittel: Kein Einsatz auf drainierten Flächen
- Mittel mit Pendimethalin und Prosulfocarb
- Wasseraufwand mindestens 300 Liter/ha
- Düsen mit 90% Abdriftminderung auf der gesamten Fläche
- Fahrgeschwindigkeit maximal 7,5 km/h
- Windgeschwindigkeit maximal 3 m/s