Winterweizen – Situationsbezogene Beurteilung notwendig
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 02.06.2020
Am Donnerstag sind Gewitter gemeldet, gefolgt von nass, kühler Witterung bis Sonntag. Deshalb sollte aus Sicht des amtlichen Pflanzenschutzexperten C. Erbe vom Landkreis Karlsruhe bislang unbehandelter „später“ Weizen der an Pfingsten zu blühen begonnen hat und zudem nach Mais oder Zuckerrüben steht, unbedingt vor den Gewittern am Donnerstag behandelt werden.
Für diese Maßnahme stehen fusariumstarke Präparate wie beispielsweise Osiris (2,5 Liter/ha) oder die Mittelkombination bestehend aus Prosaro+Folicur (1,0+0,5 Liter/ha) zur Verfügung. Sofern bereits eine Vorlage auf das Blatt oder in die Ähre erfolgt ist, bitte Beratung anfordern, da sich Mittelwahl und Aufwandmenge entsprechend ändern.
Das höchste Fusariuminfektionsrisiko der laufenden Woche ergibt sich wahrscheinlich am kommenden, feuchtwarmen Donnerstag. Anschließend sind die Bedingungen für Fusarium eher zu kühl. Die Behandlung sollte +/- 2 Tage zum Infektionsereignis erfolgen. Bei den derzeit heißen Tagestemperaturen sollten unbedingt die frühen Morgenstunden, bzw. späte Abendstunden für die Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen gewählt werden.
Achtung: Das Befallsgeschehen mit Läusen und Getreidehähnchen ist von Schlag zu Schlag sehr unterschiedlich und muss situationsbezogen beurteilt werden. Von einer pauschalen Beimischung von Insektiziden wird weiterhin abgeraten.
Der Bekämpfungsrichtwert liegt beim Getreidehähnchen bei 20% geschädigter Blattfläche bzw. 1 Ei/Larve je Halm. Bei Läusen liegt dieser Wert bei 65% besiedelten Pflanzen ab Ährenschieben erreicht (33 von 50 Pflanzen).