Winterraps – Auf Rapsglanzkäfer achten
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 30.03.2021
Für Dr. Merz, Leiter des Pflanzschutzdienstes am Regierungspräsidium Stuttgart, ist klar, dass die kalten Nächte die Entwicklung der Bestände verzögert haben. Dennoch werden aus Sicht des Stuttgarter Fachmannes aufgrund des wärmeren Wetters in weiter entwickelten Beständen die Rapspflanzen bald aufblühen und weist ausdrücklich darauf hin, dass die Rapsglanzkäfer an geöffneten Rapsblüten ohne Fraß an den Pollen gelangen und die Gefahr von Ertragsverlusten schnell sinkt. Spritzungen sind dann in der Regel nicht mehr erforderlich.
Der Experte rät dazu, Bestände in der Knospenbildung alle 2 Tage zu kontrollieren. Bekämpfungsmaßnahmen sind nur durchzuführen, wenn der Bekämpfungsrichtwert (zählen am Haupttrieb oder abklopfen in Schale) überschritten wird:
BBCH-Stadium | Schwacher Bestand | Wüchsiger Bestand |
Mitte Knospenbildung bis Beginn der Blüte | 5 Käfer/Pflanze | 10 Käfer/Pflanze |
Bei einem Starkbefall steht vor der Blüte das bienengefährliche Avaunt (B1) zur Verfügung. Wenn sich blühende Unkräuter im Bestand befinden, ist ein Einsatz der nicht bienengefährlichen B4-Mittel Mospilan SG bzw. Danjiri möglich. Eine Anwendung dieser Mittel ist jedoch nur noch zulässig vom Kulturstadium BBCH 51 „Blütenanlagen des Hauptsprosses in mitten der obersten Blätter von oben sichtbar“ bis zum Stadium BBCH 59 „Erste Blütenblätter sichtbar; Blüten noch geschlossen“. Ein späterer Einsatz kann zur Überschreitung des Rückstandshöchstgehalts von Acetamiprid in Honig führen! Tankmischungen von Mospilan SG bzw. Danjiri mit Azolfungiziden sind bienengefährlich.