Winterraps – Bekämpfungsrichtwert nicht überschritten!
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 21.04.2022
„Die Frostperiode bis Mitte April haben alle Ackerkulturen auf der Baar gut überstanden. Die darauf anhaltend sonnigen Tage brachten das Wachstum in Schwung und die Bodentemperaturen steigen. Inzwischen sind die Futter- und Zuckerrüben gesät, dagegen steht die Maisaussaat noch an,“ so die Eschinger Pflanzenschutzverantwortliche Beraterin H. Saddedine im Überblick über den Schwarzwald-Baar-Kreis im Vorfeld ihrer Empfehlungen für Winterraps.
Die Knospen sind gut sichtbar aber noch geschlossen (BBCH 57) und der Zuflug der Rüsselkäfer ist nahezu abgeschlossen. Dafür locken die steigenden Temperaturen Rapsglanzkäfer aus ihrem Winterquartier. Sie ernähren sich vom Blütenpollen der Rapspflanzen und richten nur einen Schaden an, solange alle Knospen geschlossen sind und die Käfer den Bekämpfungsrichtwert überschreiten. Die Überwachung erfolgt bis Blühbeginn am Haupttrieb der Pflanze, durch Zählen oder Abklopfen in eine Gelbschale.
Bekämpfungsrichtwert Rapsglanzkäfer (Zählen am Haupttrieb):
- schwacher Bestand à 5 Käfer
- wüchsiger Bestand à 10 Käfer
Auf der Baar wurde der Bekämpfungsrichtwert noch nicht überschritten. Der Besatz muss aber weiterhin beobachtet werden. Falls der Richtwert überschritten wird, reichen oft Randbehandlungen aus, da die Käfer von außen einfliegen. Viele Mittel wirken nicht mehr gegen den Rapsglanzkäfer (Resistenzen), deshalb sollten keine Klasse II-Pyrethroide mehr eingesetzt werden, sondern Mittel mit anderen Wirkstoffen.
Bitte beachten: Avaunt (B1), Mospilan SG (B4) oder Danjiri (B4) dürfen nur vor der Blüte ausgebracht werden. Mittel mit dem Wirkstoff Indoxacarb (Avaunt, Sindoxa) wurden widerrufen, die Aufbrauchsfrist endet am 19.09.2022, Reste sind entsorgungspflichtig.