Winterraps – Gelbschalen auf Rapserdflöhe kontrollieren
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 29.09.2022
Wo der Raps gut aufgelaufen ist, waren die Fraßschäden an den jungen Blättern meist so gering, dass keine Maßnahmen gegen die Rapserdfloh-Käfer erforderlich waren. Da der Hauptschaden jedoch durch den Minierfraß der Larven entsteht, müssen die Gelbschalen weiter kontrolliert werden. Nur wenn bis zum 6-Blattstadium innerhalb von drei Wochen mehr als 50 bis 75 Rapserdflöhe in der Gelbschale gefangen werden, ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten. Da die Pyrethroide bei tiefen Temperaturen deutlich besser wirken, sollte dann erst nach Ende der spätsommerlichen Witterung gespritzt werden.
Ein späterer Termin hat zudem den Vorteil, dass auch der Schwarze Kohltriebrüssler, der Ende September bis Anfang Oktober in die Bestände fliegt, miterfasst wird. Ab welcher Zahl an Schwarzen Kohltriebrüsslern wirtschaftliche Schäden auftreten, ist noch nicht genau bekannt. Als Bekämpfungsrichtwert kann jedoch eine Anzahl von zehn Käfern innerhalb von drei Tagen angenommen werden. Treten beide Schädlinge auf, werden die Käfer zusammengezählt und es gilt der Bekämpfungsrichtwert von 50 Käfern je drei Wochen.
Praxistipps: Nach derzeitigem Stand wirkt gegen den Rapserdfloh Karate Zeon am besten. Weitere zugelassene Mittel sind im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz 2022 in Tab. 42 auf den Seiten 88 und 89 zusammengestellt.
IPS+: Auf Äckern in Schutzgebieten (Landschaftsschutzgebieten, FFH-Gebieten und Vogelschutzgebieten sowie auf intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen in Kern- und Pflegezonen von Biosphärengebieten, in gesetzlich geschützten Biotopen und bei Naturdenkmalen) sind die durchgeführten Überwachungsmaßnahmen in dem Erhebungsbogen „Rapsschädlinge-Dokumentation der Überwachungsmaßnahmen“ oder einer vergleichbaren Tabelle zu dokumentieren.