Winterraps – Gelbschalenfänge liefern ab jetzt keine Grundlage mehr für die Bekämpfungsentscheidung
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Ravensburg vom 07.10.2022
Der renommierte Pflanzenschutzberater und Anbau Experte M. Kreh zeigt sich heute mit der Meinung zuversichtlich, dass sich auch die bisher schlechteren Rapsbestände aufgrund der gefallenen Niederschläge und der angekündigten wärmeren Temperaturen gut entwickeln werden.
Aus Sicht des Ravensburger Experte, liefern die Gelbschalenfänge - sobald die Bestände das 6-Blatt-Stadium überschritten haben und die bis zu diesem Stadium tatsächlich aufmerksam beobachtet wurden - keine Grundlage mehr für eine Bekämpfungsentscheidung gegen den Rapserdfloh. Ab jetzt muss der Erdflohbefall an den Pflanzen, durch Aufschneiden der Blattstiele und Stängel, beobachtet werden. Werden hierbei drei bis fünf Larven pro Pflanze gefunden, so ist eine Behandlung mit einem zugelassenen Insektizid - siehe hierzu Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2022“, Seite 88, Tabelle 42 - notwendig.
Die kommende Woche wird wahrscheinlich die Bestände noch etwas anschieben. Damit sollte das Wachstumsstadium beachtet werden, und ggf. - sofern noch nicht geschehen - eine Einkürzung durchgeführt werden. Nur bei sehr üppigen und früh gesäten Beständen ist über eine zweite Einkürzung nachzudenken, wenn seit der letzten Maßnahme 14 Tage vergangen sind, der Bestand zu dicht ist und der Vegetationskegel droht vom Boden abzuheben. Sobald die Bestände schließen, schießen die Pflanzen mitsamt dem Vegetationskegel, aufgrund der Lichtkonkurrenz, nach oben. In später gesäten oder schwächer auflaufenden Beständen kann unter Umständen auf eine Wuchsregulierung verzichtet werden. Auf jeden Fall ist aber Spurenelementdüngung in Höhe von ca. 150g/ha Bor empfehlenswert zur Erhaltung der Wurzelgesundheit