Winterraps – Heilbronner Expertin empfiehlt mit der Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen noch zu warten
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 13.03.2020
Die Anbau- und Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn erwartet nach den sommerlichen Temperaturen mit viel Sonnenschein mit Beginn der laufenden Woche wieder Nachtfröste und rät dazu die Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen zu verschieben.
Winterraps: Im Landkreis Heilbronn sind vielerorts vor allem in wüchsigen Beständen leichte Frostschäden zu erkennen (leicht gekrümmter Haupttrieb). Mit einem stärkeren Zuflug des Rapsglanzkäfers ist aktuell zu rechnen. Nun gilt es die Fänge in den Gelbschalen zu beachten und zu bedenken, dass über die Gelbschalen beim Rapsglanzkäfer nur der Zuflug erfasst wird. Die Schadensschwelle bezieht sich jedoch bei diesem Käfer auf die Anzahl der Tiere direkt an der Pflanze. Bei schwach entwickelten Beständen liegt diese Schadensschwelle bei 4 Käfern/Pflanze, bei wüchsigen Beständen bei 8 Käfern/Pflanze. Erfasst werden sollte der Besatz an 10 Stellen im Feld bzw. an 10 ausgezählten Pflanzen. Aus den erfassten Werten dann den Durchschnittswert bilden um daraus die Entscheidung abzuleiten ob eine Behandlung notwendig ist oder nicht.
Der Rat der Heilbronner Beraterin falls eine Insektizidmaßnahme bei Starkbefall notwendig wird:
Ist keine offene Rapsblüte und kein blühendes Unkraut (auch nicht am Feldrand) vorhanden kann das bienengefährliche Mittel Avaunt eingesetzt werden.
Sobald sich eine offene Blüte im Bestand zeigt, oder ein Unkraut blüht sind die nicht bienengefährlichen Mittel Biscaya und Mospilan SG bzw. Danjiri zu verwenden.
Beachte: Ab dem Zeitpunkt, an dem sich die Rapsblüten öffnen - und das ist bei einigen Beständen bereits der Fall - richtet der Rapsglanzkäfer keine Schäden mehr an, da er jetzt ungehindert an die Pollen in den Blüten gelangt und diese bestäubt.
Achtung: Jede unnötige Anwendung von Insektiziden ist im Hinblick auf die Wirksamkeit von Mitteln sowie bereits bestehende Resistenzen zu vermeiden. Wenn der Einsatz unvermeidbar ist: Bei einer Reihe der in Frage kommenden Insektizide ist zu beachten, dass sich die Einstufung der Bienengefährlichkeit verändert, wenn Azolfungizide zugemischt werden.