Winterraps – Hoher Schädlingsbesatz: Eschinger Expertin rät zur Bekämpfung
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 23.03.2019
Die im LRA Schwarzwald-Baar-Kreis renommierte Pflanzenschutzberaterin H. Saddedine informiert, dass das Landwirtschaftsamt Donaueschingen wieder Gelbschalen zur Schädlingsüberwachung aufgestellt hat. Ab sofort gibt es jede Woche Empfehlungen zur Notwendigkeit der Durchführung von gezielten Maßnahmen.
Heute rät die amtliche Beraterin, dass die Gelbschalen auf den eigenen Schlägen spätestens jetzt aufgestellt sein sollten, um den Zuflug der Rüsselkäfer zu beobachten. Eine Gitterabdeckung anbringen, damit Beifang (Bienen, Hummeln) vermieden wird.
Die außergewöhnlich warmen Tage fördern seit dem vergangenen Wochenende den Zuflug des gefleckten Kohltriebrüsslers und des großen Rapsstängelrüsslers. Innerhalb von drei Tagen wurden die Bekämpfungsrichtwerte bei beiden Rüsslerarten in den aufgestellten Schalen überschritten, zum Teil mit sehr hohen Fangzahlen. Die Pflanzenschützerin empfiehlt auf der Baar noch vor Ende dieser Woche eine Bekämpfung durchzuführen.
Hinweis: Rapsglanzkäfer sind noch nicht zugeflogen, deshalb sollten Pyrethroide der Klasse II gewählt werden z.B. Karate Zeon, Hunter oder Nexide. Decis forte (mit 75 ml/ha) und Sparviero dürfen nicht auf drainierten Flächen eingesetzt werden (NG405). Bei Bulldock endet die Aufbrauchsfrist am 30.06.2021.
Bekämpfungsrichtwerte
- Gefleckter Kohltriebrüssler: 15 Käfer/Gelbschale in 3 Tagen. Sind hier die max. Tagestemperaturen unter 20ºC, zögert sich der Reifungsfraß hinaus, so dass eine insektizide Maßnahme innerhalb 2 bis 4 Wochen noch möglich ist.
- Großer Rapsstängelrüssler: 5 Käfer/Gelbschale in 3 Tagen. Hier erfolgt die Eiablage nach nur kurzem Reifungsfraß, sodass eine insektizide Maßnahme umgehend erfolgen sollte.
Für alle Insektizide gilt:
- Bienenschutzauflagen, auch Änderungen bei Tankmischungen mit Azol-Fungiziden beachten (B4 -> B2/B1)
- Insektizid-Mischungen gelten immer als bienengefährlich
- Zum Schutz aller Bestäuberinsekten empfehlen wir, Insektizide in den Abendstunden auszubringen
- Abstandsauflagen zu Gewässer beachten
- Mit ausreichend hoher Wassermenge fahren (mind. 300 l/ha)
- Zeiten mit geringer Thermik wählen