Winterraps – Jetzt ist Rüsslerzeit!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 15.03.2018
A. Vetter, die Anbau- und Pflanzenschutzexpertin vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn, weist heute darauf hin, dass der Einsatz von Gelbschalen zur Bestimmung der Schädlingsdichte in Raps zur guten fachliche Praxis zählt. Sie rät, falls noch nicht geschehen, sollten die Schalen spätestens jetzt aufgestellt werden.
Um nämlich den Zuflug der Rapsschädlinge, wie den großen Rapsstängelrüssler und den gefleckten Kohltriebrüssler zu kontrollieren, ist der Einsatz von Gelbschalen – selbstverständlich mit einer entsprechender Abdeckung - zur Ermittlung der Schadensschwellen der Rapsstängelrüssler und damit auch zur Bestimmung der Behandlungsnotwenigkeit unverzichtbar. Wichtig dabei ist, dass die Kontrolle der Rapsflächen unbedingt schlagspezifisch durchgeführt wird.
Folgende Schadensschwellen müssen für eine notwendig werdende Behandlung deutlich überschritten sein:
Schädling | Termin/Stadium | Bekämpfungsrichtwert |
Großer Rapsstängelrüssler | Vegetationsbeginn | 10 Käfer pro Gelbschale innerhalb von 3 Tagen |
Gefleckter Kohltriebrüssler | Vegetationsbeginn | 30 Käfer pro Gelbschale innerhalb von 3 Tagen |
Rapsglanzkäfer | Bestand wüchsig < BBCH 55 BBCH 55 - 59 | Käfer pro Haupttrieb > 8 > 10 |
Kohlschotenrüssler | ab Ende April kurz vor der Rapsblüte | 1 Käfer/Pflanze bzw. 1 Käfer auf 2 Pflanzen, wenn starkes Auftreten der Kohlschotenmücke erwartet wird |
Wichtig ist, dass die Behandlung nicht zu früh erfolgt und, dass die entsprechenden Mittel mit Blick auf vorherrschende Resistenzen nicht routinemäßig eingesetzt werden. Bei der nachfolgend aufgeführten, bundesweit empfohlenen Antiresistenzstrategie ist immer das Vorhandensein des Rapsglanzkäfers vorausgesetzt:
Schädling(bekämpfungswürdig)
| Auftreten Rapsglanzkäfer (RGK) | Strategie / empfohlene Mittel |
Stängel- und Triebrüssler | Keine RGK | Pyrethroide der Klasse I und II |
RGK vorhanden | Trebon 30 EC |
Achtung: Aktuell besteht im Hinblick auf eine Behandlung derzeit kein Handlungsbedarf. Dies ist nicht zuletzt darauf zurück zu führen, dass für die nächsten Tage wieder sehr kühle Temperaturen vorhergesagt sind. In diesem Fall werden Rüssler nicht aktiv, die Behandlung kann also geschoben werden.