Winterraps – Knospenwelke ist jetzt gut zu erkennen!
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 03.05.2018
Besorgte Landwirte berichten über Rapsbestände die nicht richtig blühen wollen, in der Blüte „stecken bleiben“ oder stellen die Insektizidwirkung in Frage.
Mehrere Flächenkontrollen bestätigen, dass einige Rapsbestände heuer typische Symptome der sogenannten „Knospenwelke“ zeigen. Diese „Krankheit“ ist bei uns sehr selten. Doch wie in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen in diesem Jahr auch, die Symptome sind seit geraumer Zeit auch in unseren Flächen gut zu erkennen.
Eines ist klar: Diese abiotische Schädigung der Rapsblüten sollte nicht mit Rapsglanzkäferbefall verwechselt werden! Eine weitere Insektizidanwendung ist vollkommen zwecklos.
Ausgangspunkt dieser Symptomatik ist nämlich die extreme Frühjahrswitterung in Kombination mit anderen Faktoren (z.B. Sandböden). Wir hatten lange, kühle Phasen mit nachfolgender Trockenheit und extrem starker Sonneneinstrahlung. Dieses Faktum verursachte starke Schwankungen in der Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen. Und der sonst eigentlich „zähe“ Raps reagiert in dieser Entwicklungsphase auf jegliche Wasser- und Nährstoffschwankungen ausgesprochen sensibel: Ein vorzeitiger Knospenabwurf war die Folge. Die explosionsartige Vegetationsentwicklung der letzten drei Wochen mit starken Temperaturdifferenzen sowie das örtlich sehr starke Auftreten von Rüsslern und Rapsglanzkäfern haben dieses Phänomen in der Tat noch weiter verschlimmert.
Die Symptome der Rapsknospenwelke sind jetzt gut zu erkennen. Blütenanlagen bleiben im Knospenstadium in unterschiedlich starkem Ausmaß stehen, werden zunächst gelbgrau, welken dann und fallen später ab. Die Blütenstiele sind deutlich verkürzt und der Schotenansatz wird in der Folge nicht ausgebildet.
Um Klarheit zu bekommen sollten zur Unterscheidung, ob der Schaden durch Rapsglanzkäfer oder durch die Knospenwelke verursacht wurde, die Schotenstiele genau betrachtet werden:
- Bei der Knospenwelke sind die Schotenstiele abgefallen, vertrocknet bzw. deutlich verkürzt.
- Beim Rapsglanzkäfer sind die Schotenstiele fast noch in voller Länge vorhanden und am äußeren Ende aber verdickt.