Winterraps – Rüßlerzeit: Gelbschalen aufstellen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 27.02.2019
Die Anbau- und Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn weist heute darauf hin, dass der erste Zuflug keinesfalls verpasst werden sollte, denn er ist für die Befallseinschätzung unerlässlich.
Um einen zeitigen Einflug der Rapsschädlinge, wie den großen Rapsstängelrüssler und den gefleckten Kohltriebrüssler zu kontrollieren, ist der Einsatz von Gelbschalen mit einer entsprechenden Abdeckung zur Ermittlung der Schadensschwellen der Rapsstängelrüssler unverzichtbar. Die Gelbschalen nach dem Aufstellen sollten alle drei Tage überprüft werden.
Damit die Fallen gut fängig sind muss aus Sicht der Expertin folgendes beachtet werden:
- Durch das Aufstellen von Gelbschalen auf vorjährigen Rapsflächen können Sie den Erstflug bestimmen (fliegen von dort aus in die diesjährigen Rapsflächen ein).
- Gelbschale etwas in die Fläche hineinstellen, nicht direkt am Feldrand.
- Gelbschalen nicht zu voll mit Wasser füllen und etwas Spülmittel hineingeben. Das senkt die Oberflächenspannung des Wassers und die Käfer können nicht mehr heraus krabbeln.
- Die Schale muss zum Schutz von Bienen und Hummeln mit einem Gitter bedeckt sein.
- Die Gelbschalen sollten immer mit dem Bestand mitwachsen um auf „Augenhöhe“ mit dem Raps zu stehen.
Schadensschwellen:
Der gefleckte Kohltriebrüssler durchläuft einen längeren Reifungsfraß (10-14 Tage). Bei deutlicher Überschreitung der Schadensschwelle (30 Käfer pro Gelbschale innerhalb von 3 Tagen) sollte eine Bekämpfung innerhalb von 7 bis 10 Tagen erfolgen.
Der Reifungsfraß des großen Rapsstängelrüsslers dauert weniger lang. Bei deutlicher Überschreitung der Schadensschwelle (10 Käfer pro Gelbschale innerhalb von 3 Tagen) sollte eine Bekämpfung innerhalb von 3 bis 7 Tagen erfolgen.
Aussehen:
Gefleckter Kohltriebrüssler: weißer Punkt im Nacken, rote (rostbraune) Füße, im trockenen Zustand gut mit bloßem Auge erkennbar
Großer Rapsstängelrüssler: bis zu 2,5-3 mm lang; durch feine Behaarung grau wirkend, nach unten gebogener Rüssel, Füße schwarz gefärbt
Hinweis: Auf den amtlich überprüften Kontrollschlägen in Leingarten und Frankenbach sind aufgrund der starken Niederschläge und böigen Wind bisher keine Fangzahlen zu verzeichnen. Behandlungsmaßnahmen durchzuführen ist folglich noch nicht sinnvoll.