Winterraps – Schadensschwellen konsequent umsetzen!
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 01.04.2021
N. Waldorf, Pflanzenschutzberaterin am Landwirtschaftsamt in Buchen, informiert darüber, dass seit Dienstag ein verstärkter Zuflug beim Rapsglanzkäfer in die Rapsbestände im Neckar-Odenwald zu beobachten ist und rät dazu Blütenknospen abzuklopfen um eine Kontrolle darüber zu erhalten, wie hoch die Flugintensität tatsächlich ist.
Aus Sicht der Buchener Expertin kann der Raps sehr viel kompensieren. Deshalb weist die Beraterin ausdrücklich darauf hin, dass nahezu alle eingesetzbaren Insektizide auch die Nützlinge beeinträchtigen können und appeliert, dass die bekannten Befallsrichtwerte konsequent beachtet werden müssen. Diese liegen in schwachen Beständen bei 5 Käfern pro Pflanze, in wüchsigen Beständen bei 10 Käfern.
Bei Überschreiten einer der genannten Schadensschwellen wird in den meisten Fällen heute ein guter Behandlungstag sein. Die kühleren Temperaturen über Ostern lassen dann eine längere Wirkungsdauer der Insektizide erwarten.
Mittel-Empfehlungen: Da jetzt überwiegend die Glanzkäfer von Bedeutung sind kann v.a. bei starkem Druck das B1-Mittel Avaunt eingesetzt werden. Alternativ sind die Mittel Mavrik oder Evure mit B4-Einstufung möglich. Nur in den Höhenlagen kommt es vereinzelt noch zum Zuflug der Stengelrüssler. In diesem Fall ist 200 ml Trebon Mittel der Wahl. Mospilan und Danjiri dürfen nicht mehr in der offenen Rapsblüte angewendet werden. Beachten Sie unbedingt die Bieneneinstufungen insbesondere auch die Veränderung der Bienengefährlichkeit in Tankmischung mit Fungiziden.
Achtung: Die Zumischung von wachstumsregulatorischen Fungiziden ist in den meisten Fällen unwirtschaftlich. Die gemeldeten trockenen Bedingungen lassen keine Phoma-Infektionen erwarten und wachstumsregulatorische Effekte sind nur in wenigen Einzelfällen nötig.