Winterraps – Unregelmäßiger Feldaufgang
Wichtige Informationen aus dem Kreis Karlsruhe vom 13.09.2019
Je nach Saatzeitpunkt und darauffolgenden Niederschlagsereignissen läuft der Raps aus Sicht des amtlichen Karlsruher Anbauexperten im Beratungsgebiet sehr unterschiedlich auf. In den meisten Fällen ist ein unregelmäßiger Feldaufgang zu beobachten, wodurch wie in den vergangenen Jahren mehrere Auflaufwellen des Rapses nach entsprechendem Niederschlag zu erwarten sind. Sofern Sie Behandlungen mit Butisan Produkten einplanen, könnte sich dieses Wochenende ein günstiges Zeitfenster ergeben (Regen ist gemeldet). In allen anderen Fällen sollte mit der Unkrautbehandlung abgewartet werden, bis ausreichend Unkräuter aufgelaufen sind. Ab dieser Saison stehen potente Mittel für den Nachauflauf im Raps zur Verfügung, welche unter trockenen Bedingungen gut wirken. Sofern Ausfallgetreide aufgelaufen ist, sollte dieser Behandlung nun größere Aufmerksamkeit gelten. Gerade unter trockenen Bedingungen stellt das Ausfallgetreide eine Konkurrenz um Wasser zum Raps dar. Hierzu können alle gängigen Gräsermittel im Raps eingesetzt werden, sofern auf Ihren Flächen nicht vermehrt Ackerfuchsschwanzpflanzen stehen. Bei erhöhtem Ackerfuchsschwanzbesatz dürfen nur DIM Mittel (Focus Ultra und Select) eingesetzt werden. Diese haben eine bessere Wirkung auf den Ackerfuchsschwanz und sind weniger resistenzgefährdet als vergleichbare Mittel.
Mit auflaufendem Raps müssen nun auch die Gelbschalen in den Raps gestellt werden. Auf Grund des diesjährigen vermehrten Auftretens von Rapsschädlingen im Frühjahr rechnen wir auch im Herbst mit erhöhten Erdfloh- und schwarzem Kohltriebrüsslerfängen.
Da das Befallsgeschehen von Schlag zu Schlag sehr unterschiedlich sein kann, geben nur eigene Gelbschalen ein korrektes Bild über die Befallssituation auf den eigenen Schlägen wieder. Die Schadensschwelle beim Rapserdfloh liegt bei 10% befallener Blattfläche je Blatt bzw. 50 Erdflöhen je Gelbschale in 3 Wochen. Beim schwarzen Kohltriebrüssler liegt die Schadensschwelle bei 10 Käfern in 5 Tagen. Demnach sind die Gelbschalen wöchentlich zu kontrollieren. Bei Überschreitung der Schadensschwelle können Phyretroide zum Einsatz kommen.