Winterraps – Versorgung mit Bor nicht vergessen
Wichtige Informationen aus dem Enzkreis vom 28.03.2022
Der amtliche Pflanzenschutzberater S. Nagel rät in seinem aktuellen Warndienst die Gelbschalen im Enzkreis unbedingt im Blick zu haben.
Winterraps: „In der heißen Phase Gelbschalen unbedingt im Blick haben,“ so die klare Empfehlung des Beraters vom Amt für Landwirtschaft. Auch der Zuflug der Stängelrüssler ist aus Sicht des Pforzheimer Fachmanns noch nicht beendet. So wurden in der vergangenen Woche in einer Schale innerhalb kürzester Zeit mehrere große Stängelrüssler erfasst – also Achtung und den Besatz in regelmäßigen Abständen kontrollieren!
Im Folgenden ein kurzer Überblick über die Rüssler:
Besondere Merkmal | Großer Stängelrüssler | Gefleckter Kohltriebrüsslers |
Größe | 3 bis 4 mm | 2.5 bis 3.5 mm |
Farbe | grundsätzlich schwarz erscheint aber wegen seinen Schuppen grau | schwarz gefärbt, erscheint aber wegen seiner schuppenartiger Behaarung grau gefleckt |
Füße | schwarz | rötlichgelb bis rostrot |
Merkmale |
| heller Fleck am Rücken Wichtig: Fleck verschwindet mit dem Einsinken des Käfers in den Gelbschalen |
Winterquartier | auf Rapsflächen des Vorjahres Saumstrukturen | |
Schadensschwelle | 5 Käfer/Schale innerhalb 3 Tagen | 15 Käfer/Schale innerhalb 3 Tage |
Eiablage | Nach sehr kurzem Reifungsfraß | Nach ca. 10 tägigen Reifungsfraß |
Bekämpfung | Innerhalb von 3 Tagen nach Überschreiten der Schadensschwelle | Nach Überschreitung der Schadensschwellen ungefähr 8 bis 10 Tage nach Flughöhepunkt |
Rapsglanzkäfer: Mittlerweile sind auch Rapsglanzkäfer sind in den Gelbschalen zu finden. Diese richten zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keinen Schaden an. Ist die Schadensschwelle für einen der Stängelrüssler überschritten und sind bereits Rapsglanzkäfer vorhanden sollte das Mittel Trebon 30 EC eingesetzt werden.
Achtung: Trebon 30 EC ist als B2 eingestuft und darf daher bei bereits geöffneten Blüten oder blühenden Unkräutern erst nach dem täglichen Bienenflug eingesetzt werden. Außerdem ist zwingend zu beachten, dass sich die Bienengefährdung ändern kann, bei Zugabe von Azolfungiziden (siehe Tabelle 42, Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz“ Seite 88).
Praxistipp: Unbedingt auf eine gute Versorgung des Raps mit Bor beachten. Dafür bietet sich beispielsweise der Einsatz an von: Epso Bortop mit 4% Bor oder Microtop mit 0,9% Bor. Vorteil dieser Produkte gegenüber flüssigem Bor ist, dass sie bei gleichzeitigem Einsatz mit Insektiziden den pH-Wert der Spritzbrühe eher reduzieren als anheben
Rapsglanzkäfer: Er verursacht erst Schäden ab der Knospenbildung im BBCH 51-52 bis zum Beginn Blüte in BBCH 60. Praxistipp: Die amtliche Schadensschwelle wird durch abklopfen des Haupttriebes ermittelt und liegt bei 10 Käfern am Haupttrieb. In schwachen Beständen liegt sie bei nur 5 Käfer/Haupttrieb. Weitere Informationen dazu sind im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz“ ab Seite 88 oder unter folgendem Link nachzulesen: