Pflanzenschutzmittel – Zulassung für Notfallsituationen nach Artikel 53
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 10.12.2019
Beltanol-L (Wirkstoff: 8-Hydroxychinolin) ist gegen Botrytis cinerea und holzzerstörende Pilze in der Rebpflanzguterzeugung (Unterlagen und Edelreishölzer, bewurzeltes Rebenpflanzgut) für 120 Tage ab dem 02. Dezember 2019 bis zum 30. März 2020 zugelassen.
Die Tauchbehandlung kann zur Kulturvorbereitung vor der Wundwachsbehandlung und vor der Auspflanzung des bewurzelten Rebenpflanzguts ab Dezember bis März mit 0,7 Liter in 100 Liter Wasser pro 8.500 Pfropfreben in gut belüfteten Räumen oder Gewächshäusern erfolgen. Maximal 1 Anwendung. Wartezeit: F. Die Tauchbehandlung ist eine einfache Hilfstätigkeit und kann auch von nicht sachkundigen Personen durchgeführt werden.
Die Anwendungsflüssigkeiten müssen durch geeignete Auffangsysteme gesammelt und gemäß den Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes fachgerecht entsorgt werden. Dies gilt auch für Restflüssigkeiten, die beim Abtropfen nach einer Behandlung anfallen (NZ114).
Die Hinweise zum Schutz der Anwender wurden als Anwendungsbestimmung erteilt. Es ist insbesondere darauf zu achten, dass in der Räumlichkeit der Tauchanwendung die Anwesenheit von Arbeitspersonal auf die unbedingt im Rahmen der Tauchbehandlung notwendige Arbeitszeit zu beschränken ist! Zudem ist sicherzustellen, dass die Arbeitszeit für das Mischen und Befüllen des Produktes, die Tauchanwendung und die Reinigung des Bades auf maximal 2 Stunden täglich begrenzt ist.
Für Korit 420 FS (Wirkstoff: Ziram) wurde die Zulassung zur Saatgutbehandlung von Mais gegen Fraß durch Fasan, Rabenkrähe und Taube für 120 Tage vom 15. Dezember 2019 bis zum 12. April 2020 erteilt. Gebeizt wird mit 87,5 ml/Saatguteinheit (entspricht 0,6 Liter/100 kg Saatgut). Der maximale Mittelaufwand beträgt 175 ml/ha (entspricht maximal 2 Saatguteinheiten/ha). Wartezeit: F.
Es wurden folgende Anwendungsbestimmungen festgesetzt:
- Die Aussaat von behandeltem Saatgut darf nur dann mit einem pneumatischen Gerät, das mit Unterdruck arbeitet, erfolgen, wenn dieses in der "Liste der abdriftmindernden Sägeräte" des Julius Kühn-Instituts aufgeführt ist (NH6831, einzusehen unter: www.julius-kuehn.de).
- Keine Ausbringung des behandelten Saatgutes bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5 m/s (NH681).
- Auf derselben Fläche darf in den folgenden zwei Kalenderjahren kein mit dem Wirkstoff Ziram behandeltes Saatgut gesät werden.
- Zudem sind weitere Anwendungsbestimmungen zum Umgang mit dem gebeizten Saatgut, die auf den Packungen angebracht sind, zu beachten!