Pflanzenschutzmittel – Zulassungen für Notfallsituationen nach Artikel 53 gegen Kirschessigfliege in Weinrebe
Wichtige Informationen des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 14.07.2019
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat für Minecto One (Wirkstoff: Cyantraniliprole) eine Zulassung gegen die Kirschessigfliege in Weinrebe (Tafel- und Keltertraube) vom 15. Juli bis zum 11. November 2020 für 120 Tage erteilt. Das Mittel kann nach Befallsbeginn und Warndienstaufruf ab Beginn der Reife bis zur Lesereife der Beeren (BBCH 81 bis 89) mit 0,125 kg/ha in 200 bis 300 l Wasser/ha in die Traubenzone gespritzt werden (maximal 0,125 kg/ha in der Kultur/Jahr). Maximal eine Behandlung. Wartezeit: 10 Tage.
Die Anwendung des Mittels auf Flächen in Nachbarschaft von Oberflächengewässern muss mit einem verlustmindernden Gerät erfolgen. Folgende Mindestabstände sind einzuhalten: 75 % - 20 m, 90 % - 10 m (NW607). Das Mittel wird als bienengefährlich eingestuft (B1). Es darf nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden; dies gilt auch für Unkräuter. Es ist sicherzustellen, dass bei Nachfolgearbeiten/Inspektionen mit direktem Kontakt zu den behandelten Pflanzen/Flächen nach der Anwendung in Weinbau bis einschließlich Ernte lange Arbeitskleidung und festes Schuhwerk getragen werden (SF275-EEWE).
Surround (Wirkstoff: Aluminiumsilikat) hat eine Notfallzulassung für Anwendungen gegen die Kirschessigfliege in Weinrebe (Tafel- und Keltertraube) ab dem 7. Juli bis zum 3. November 2020 für 120 Tage erhalten. Surround kann nach ersten Eiablagen und Warndienstaufruf ab Beginn der Reife bis zur Lesereife der Beeren (BBCH 81 bis 89) mit 24 kg/ha in 300 bis 400 l Wasser/ha gespritzt oder gesprüht werden. Es sind maximal zwei Behandlungen möglich (maximal 48 kg/ha in der Kultur/Jahr). Der Belag ist nach Abwaschung durch Regen zu erneuern. Wartezeit: F.
Surround ist in der Schweiz in Weinrebe zugelassen und darf auch im ökologischen Weinbau eingesetzt werden. Als neue Bekämpfungsalternative soll Surround bevorzugt genutzt werden. Nach Erfahrungen in der Schweiz wird die Qualität des Weines nicht beeinträchtigt.