Kontakt
LELF
Abt. Pflanzenschutz
Integrierter Pflanzenschutz- FG 1 - Ackerbau
Steinplatz 1
15806 Zossen- OT Wünsdorf
Auf unseren Kontrollflächen ist der Befall mit Blattläusen meist gering. Schlagweise wurde aber auch ein erhöhter Besatz mit Blattläusen über dem Bekämpfungsrichtwert von 20 Prozent befallenen Pflanzen festgestellt. Aufgrund der kühlen Witterung nimmt die Aktivität der Blattläuse ab. Die weitere Entwicklung der Blattläuse über den Winter ist witterungsabhängig. Auf einigen Flächen in den Landkreisen Uckermark, Potsdam-Mittelmark, Märkisch-Oderland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz wurde erster Befall mit Halmfliegen, wie Fritfliege, Bohnenfliege oder andere, auffällig. Bei Befall vergilben die Herzblätter, während die Hüllblättern zunächst noch grün bleiben. Frühe Aussaaten von Wintergetreide sind besonders gefährdet. In Beständen mit hoher Bestandesdichte ist weiterhin Befall mit Mehltau auffällig.
Meldung vom 10. November 2022
Die Wintergerste befindet sich je nach Sorte und Aussaat im BBCH 13- 30, Blattläuse sind schlagweise weiter vorhanden. Vielerorts sind Insektizidmaßnahmen durchgeführt worden. Auffällig ist überall der Befall mit Mehltau, regional auch bis zu 100% Befallshäufigkeit. Auch Zwergrost ist oft zu beobachten.
Meldung vom 03.11.2022
In allen Landkreisen Brandenburgs wurde Besiedlung mit Blattläusen festgestellt. Die Art- und Mengenbestimmung in Wintergerste durch unser Diagnoselabor bestätigt ein häufigeres Auftreten als im vergangenen Jahr. Die Blattlausbesiedlung wird durch die milde Witterung begünstigt und regelmäßige Befallskontrollen sind weiterhin notwendig. Die Blattläuse sind oft in den jüngsten, noch eingerollten Blättern beziehungsweise im unteren Pflanzenbereich zu finden. Blattläuse schädigen im Herbst nicht direkt, sondern als Vektoren für das Gelbverzwergungsvirus (BYDV). Besonders gefährdet sind Frühsaaten, die sich in der Nachbarschaft von Ausfallgetreide und Mais befinden. Das Infektionsrisiko für BYDV wird in diesem Jahr als sehr gering bis gering eingeschätzt. Die weitere Entwicklung der Blattläuse (Populationsaufbau und Befallsdruck) hängt vom Witterungsverlauf im Herbst und Winter ab. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei Frühsaaten bei 10 % befallenen Pflanzen und bei Normalsaaten bei 20 %. Neben den Blattläusen sind auch Zikaden in den Beständen präsent. Einige Zikaden sind auch Virusvektoren bekannt. Das Weizenverzwergungsvirus (WDV) wird seit einigen Jahren in Brandenburg nachgewiesen. Es wird durch die Zikade Psammotettix alienus übertragen. Insgesamt wird das Infektionsrisiko für WDV in dieses Jahr als gering bis mittel eingeschätzt. Eine Bekämpfung der Zikaden ist aufgrund ihrer hohen Mobilität unwirksam und deswegen nicht sinnvoll.
Achten Sie auch weiterhin auf Schäden durch die Larven der Getreidelaufkäfer. Der Bekämpfungsrichtwert liegt im Herbst bei drei bis sieben geschädigten Trieben pro Quadratmeter. Feuchte Witterung fördert Schnecken. Kontrollieren Sie Ihre Bestände mit Schneckenmatten. Im Getreide ist der Bekämpfungsrichtwert erreicht, wenn zwei Schnecken pro Folie und Tag gefunden werden.
Die aktuelle Witterung ist förderlich für den Befall mit pilzlichen Schaderregern. In vielen Wintergetreidebeständen ist Mehltaubefall zu finden. Im Winterroggen und Winterweizen tritt auch erster Braunrostbefall auf. In Wintergerstebeständen ist neben Mehltau, aber auch Befall mit Netzflecken und Zwergrost sind vorhanden.
Meldung vom 21. Oktober 2022
Kontrollen auf Blattläuse erforderlich!
Das Wintergetreide ist unterschiedlich entwickelt, je nach Kultur in BBCH 12-21. In den letzten Tagen hat der Blattlauszuflug in die Wintergetreidebestände zugenommen. So wurden schlagweise in Wintergerste und Winterweizen im Landkreis Teltow- Fläming., Prignitz und Oder-Spree die Bekämpfungsrichtwerte überschritten. Über den Einsatz von Insektiziden gegen Blattläuse als Virusvektoren kann nur schlagspezifisch entschieden werden
Meldung vom 13.10.2022
Kontrollen auf Getreidelaufkäfer intensivieren!
Schlagweise sind erste Larven und Schadsymptome des Getreidelaufkäfers in Winterweizen und Wintergerste beobachtet worden. Zerkaute und ausgefranste Getreideblätter sind das typische Schadbild der Larven. Vereinzelt wurde auch bereits bekämpfungswürdiger Befall in Winterweizen in der Uckermark und im Havelland auffällig. Nicht nur Getreidefruchtfolgen sind betroffen, sondern auch Flächen nach Vorfrucht Raps. Eine gezielte Bekämpfung des Getreidelaufkäfers ist nur mit Pyrethroiden (Indikation beißende Insekten) bei Erreichen des Bekämpfungsrichtwertes von 3-7 geschädigten Trieben/m² (Herbst) möglich. Die Larven verbergen sich tagsüber in Erdhöhlen, bevorzugen mittlere bis schwere Böden und fressen vor allem in den Abend- und Nachtstunden. Die Applikation sollte möglichst in den Abendstunden erfolgen.
Meldung vom 06.10.2022
Frühe Aussaaten befinden sich im 2- bis 3-Blattstadium. Wichtig ist jetzt die Kontrolle auf Befall mit Blattläusen. Örtlich sind erste geflügelte Blattläuse, aber auch schon erste Kolonien zu finden. Während die geflügelten Blattläuse häufig gut zu erkennen sind, befinden sich die ersten Kolonien oft versteckt in den noch eingerollten Blättern oder auf der Blattunterseite. Blattläuse können das Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) übertragen. Kontrollieren Sie intensiv Ihre Bestände.
Bekämpfungsrichtwert Blattläuse (Virusvektoren):
Frühsaaten: 10 % befalllene Pflanzen
Normalsaaten: 20 % befallene Pflanzen
Neben Blattläusen sind auch häufiger Zikaden in den Beständen vorhanden. Die Zwergzikade Psammotettix alienus kann das Weizenverzwergungsvirus übertragen. Nicht alle Zikaden in den Beständen gehören zu dieser Art. Eine Bekämpfung der Zikade ist aufgrund der hohen Mobilität nicht zielführend.
Meldung vom 9. September 2022
In der Uckermark werden im Ausfallgetreide erste Larven des Getreidelaufkäfers auffällig. Der Befall kann in allen Getreidearten, an Gräsern und am Ausfallgetreide auftreten. Durch hohe Bodentemperaturen und niedrige Bodenfeuchtigkeit wird die Entwicklung des Getreidelaufkäfers begünstigt. Nutzen Sie ackerbauliche Maßnahmen, wie weitere Fruchtfolgen und die Bekämpfung von Ausfallgetreide und Gräsern, um den Larvenbesatz zu minimieren.