Schädlinge an Obst
Gelbtafeln sind eine Möglichkeit zur Überwachung von Walnussfruchtfliegen, eine erste wurde diese Woche gefangen. Die Maden dieser, aus Nordamerika eingewanderten, Fliegenart fressen im Fruchtfleisch von Walnüssen. Das Fruchtfleisch färbt sich danach schwarz und lässt sich schwer von der Nuss entfernen. Schwarz verfärbtes Fruchtfleisch kann aber auch ein Symptom von Xanthomonas-Bakterienbrand oder der Marssonina-Krankheit sein. Bei schwarzen Nüssen im September ließ sich oft nicht mehr eindeutig feststellen, wer nun der Verursacher des Schadens war.
Ein weiterer eingeschleppter Schädling ist die Kirschessigfliege. Sie ist aktuell nicht überall präsent in sachsen-Anhalt, obwohl sie durch die häufigen Niederschläge eigentlich gute Entwicklungsbedingungen hatte. In Apfelessigfallen zum Monitoring sind seit ca. Mitte August meist nur wenige Tiere gefangen worden. Derzeit sind Herbsthimbeeren, Brombeeren, Holunder und Pflaumen gefährdet. Erstes Anzeichen sind die unter die Fruchthaut abgelegten Eier mit den typischen Atemanhängen (siehe Foto), meist mehrere pro Frucht. Sie sind allerdings nur mit Lupe zu erkennen. Die schlüpfenden Larven fressen im Inneren der Frucht. Innerhalb kurzer Zeit verlieren die Früchte an Glanz, werden weich und ihre Fruchthaut sinkt ein. Letztlich wird die gesamte Frucht ungenießbar und fällt innerhalb von ein bis zwei Tagen in sich zusammen. Wichtigste Gegenmaßnahme ist daher die vollständige und termingerechte Beerntung (2-3 tägig) reifer Früchte.